Fußball

Keine Rede vom Ende der Karriere Heynckes hat noch Ambitionen

"Ich war und bin immer sehr ambitioniert": Jupp Heynckes.

"Ich war und bin immer sehr ambitioniert": Jupp Heynckes.

(Foto: picture alliance / dpa)

Jupp Heynckes beglückwünscht seinen Nachfolger Josep Guardiola zum Ja-Wort für den FC Bayern. Mit dem Generationswechsel kann der 67-Jährige leben, Details in der Abwicklung missfallen ihm aber. Sein Karriere-Ende mit lässt er offen. "Da haben wir noch Zeit."

Jupp Heynckes gestattete sich schon mal einen kleinen Vorgriff auf die Ära mit Josep Guardiola. Mit einem "Buenos Dias a todos" (Guten Tag zusammen) begrüßte der 67-Jährige die Reporter bei seiner ersten Pressekonferenz nach dem verkündeten Generationswechsel auf der Trainerbank des FC Bayern München. "Da können Sie sich schon ein bisschen an den Sommer gewöhnen", ergänzte der scheidende Trainer, der viele Jahre erfolgreich in Spanien gearbeitet hat und daher die Sprache seines Nachfolgers beherrscht.

Vor dem ersten Bundesliga-Rückrundenspiel des Spitzenreiters gegen den Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth an diesem Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) präsentierte sich ein Mann, der mit seiner Nachfolgelösung bestens leben kann. "Ich finde es gut, dass es einen Generationswechsel gibt", erklärte Heynckes: "Ich kann Pep Guardiola nur beglückwünschen, zum FC Bayern zu gehen."

Doch bei den Ereignissen der letzten Tage, die alle irgendwie "überrollt" hätten, haben Heynckes offensichtlich einige Details nicht behagt, etwa sein mehr als nur angedeutetes Karriereende durch seinen Noch-Arbeitgeber. "Hier beim FC Bayern höre ich auf", sagte Heynckes zwar. Aber es sei "nicht richtig, dass ich gesagt habe, ich werde meine Karriere beenden". Einen solchen Entschluss wolle er schon selbst verkünden. "Da haben wir noch ein halbes Jahr Zeit." Es kann ja sein, dass sich ein interessanter Verein meldet bei einem sehr vitalen Fußballlehrer, der seinen Bayern-Abschied am liebsten mit Meisterschaft, Champions-League-Sieg und Pokalgewinn krönen möchte. "Ich war und bin immer sehr ambitioniert", bemerkte Heynckes zu seiner Motivation auf der Münchner Zielgeraden.

"Aber was soll's!"

Der Abschied vom FC Bayern im Sommer sei sein Entschluss gewesen, versicherte er. Die Entscheidung habe schon in der Sommerpause 2012 "Formen angenommen" - nach drei schwer zu verkraftenden zweiten Plätzen. Besonders nach dem unglücklichen Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea habe es einer "ungeheuren Willensstärke" bedurft, um die Mannschaft wieder auf Erfolgskurs zu führen. Und: "Ich werde im Sommer 68, das ist schon über das Rentenalter hinweg."

Sein Freund und Bayern-Präsident Uli Hoeneß verblüffte jedoch im ZDF mit Aussagen, er habe das Gefühl gehabt, Heynckes hätte "gerne noch ein Jahr weitergemacht". Man sei ihm darum "sehr dankbar", dass er dem Verein die Verpflichtung von Guardiola "ermöglicht" habe, "dass er da kein Theater gemacht hat". Wenn die große Lösung mit Guardiola nicht geklappt hätte, glaubt Hoeneß, hätte sich sein Freund "sicherlich erweichen lassen", noch ein Jahr dranzuhängen. "Die Aussage ist nicht falsch", bestätigte Heynckes, auch wenn er insgesamt bemerkte, dass sich Hoeneß "unglücklich" geäußert habe - "aber was soll's!"

Der Blick geht nach vorne - gerade auch bei Heynckes. Das gemeinsame Ziel sei nun "erstmal" der Gewinn der Meisterschaft. Gegen Fürth soll der Durchmarsch fortgesetzt werden. Auch die zuletzt leicht angeschlagenen Franck Ribéry und Bastian Schweinsteiger stünden zur Verfügung. "Ich habe überhaupt keine Bedenken, dass wir in den kommenden Monaten die Qualität aufs Spielfeld bringen, die wir bis dato gezeigt haben", äußerte Heynckes: "Wir sind präpariert." Guardiola, der heute 42 Jahre alt wurde, beglückwünschte er zum Zuschlag für den FC Bayern. "Mein Nachfolger ist ein kluger Mann. Er findet hier nach dem FC Barcelona die beste europäische Mannschaft vor. Er ist hundertprozentig zu dem Schluss gekommen, hier die größten Perspektiven für Erfolg zu haben." Mit der Titel-Ernte will aber noch Jupp Heynckes beginnen.

Quelle: ntv.de, Klaus Bergmann, dpa

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