Fußball

Vertrag liegt bereit Hoffenheim engagiert Babbel

Im Dezember trafen sich Babbel und Stanislawski noch in Berlin.

Im Dezember trafen sich Babbel und Stanislawski noch in Berlin.

(Foto: picture alliance / dpa)

Jetzt geht alles schnell. Eben noch trainiert Stanislawski Hoffenheim, schon ist er geschasst. Die Pokalniederlage gegen Fürth ist einfach zu viel gewesen. Bereits am Wochenende könnte ein Neuer auf der Bank sitzen: Herthas Ex-Coach Babbel soll übernehmen. Er muss nur noch unterschreiben.

Markus Babbel steht als Nachfolger für den bei 1899 Hoffenheim gefeuerten Holger Stanislawski parat. "Ich gehe davon aus, dass wir morgen einen Vertrag unterschreiben", sagte Manager Ernst Tanner der "Rhein-Neckar-Zeitung". Babbel ist seit seiner Entlassung bei Hertha BSC am 18. Dezember auf Jobsuche. Der 39-Jährige soll schon am Samstag beim Gastspiel des Tabellenachten in Bremen auf der Bank sitzen.

Der Europameister von 1996 war ausgerechnet beim 1:1 in Hoffenheim am 17. Dezember zum letzten Mal Hertha-Trainer. Danach eskalierte der Streit mit Manager Michael Preetz um seinen zum Sommer 2012 geplanten Abschied aus Berlin. Die beiden bezichtigten sich öffentlich gegenseitig der Lüge, einen Tag später musste der 51-fache Nationalspieler gehen.

Stanislawski ereilte nun ein ähnliches Schicksal. Bei Hoffenheim stellten die Verantwortlichen dem Trainer nach nicht einmal acht Monaten den Stuhl vor die Tür. Einen Tag nach dem Pokal-Aus gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth gaben die Nordbadener die Trennung von dem 42-Jährigen bekannt.

Ein letzter Gruß.

Ein letzter Gruß.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Wir schätzen Holger Stanislawski als Menschen und als fachkundigen Trainer. Doch nach einem langen, konstruktiven Gespräch mit ihm sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass es besser ist, die Zusammenarbeit im Interesse aller Beteiligten zu beenden", erklärte Manager Tanner. "Die jüngsten sportlichen Entwicklungen waren hierfür sicherlich ausschlaggebend."

Der langjährige Coach des FC St. Pauli betreute 1899 erst seit Beginn dieser Saison und hatte ursprünglich einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014. Bereits nach dem 2:2 gegen den FC Augsburg in Bundesliga hatte Stanislawski heftig seine Spieler kritisiert und erste Zeichen von Resignation gezeigt. In der Liga holte sein Team aus den letzten zehn Spielen nur einen Sieg und gewann die letzten fünf Heimspiele nicht mehr.

Stanislawski scheiterte auch am mächtigen Mäzen Dietmar Hopp. Der Milliardär hatte einerseits einen Sparkurs ausgerufen. So wurden Leistungsträger wie Demba Ba, Chinedu Obasi und Vedad Ibisevic verkauft. Andererseits wollte Hopp nicht länger mit ansehen, wie sich die Hoffenheimer, die enorm an Klasse verloren haben, allmählich zum Abstiegskandidaten entwickelten.

Noch Ende Januar hatte der SAP-Mitbegründer in einem "Kicker"-Interview gemahnt: "Wir müssen Geduld haben, das habe ich auch Stani gesagt. Und ich hoffe, Stani ist in acht Jahren noch hier." Kurz vor dem Pokalspiel hörte sich das anders an: "Ich sehe keine Linie im Spiel der Mannschaft, es ist keine Entwicklung zu erkennen."

Die Fans hatten zuletzt noch zu "Stani" gehalten: Als vor dem Pokalspiel gegen Fürth die Mannschaftsaufstellung vom Stadionsprecher ausgerufen wurde, brüllten die Anhänger nach jedem Spieler-Vornamen: "Stanislawski!"

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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