Fußball

Sechs-Punkte-Sieg gegen Hertha Hoffenheim trotzt Finger-Schock und tönt

Sandro Wagner ließ sich auch von einem ausgerenktem Finger nicht stoppen - auch wenn er kein Tor erzielte.

Sandro Wagner ließ sich auch von einem ausgerenktem Finger nicht stoppen - auch wenn er kein Tor erzielte.

(Foto: AP)

Auf dem Weg nach Europa lässt sich Hoffenheim nicht aufhalten. Bei Hertha BSC, den Heimkönigen der Fußball-Bundesliga, können weder ein Rückstand noch eine bizarre Fingerverletzung das "geile Team" stoppen. Das soll auch der FC Bayern zu spüren bekommen.

Mit dem brisanten Duell um die Champions League eröffneten Hertha BSC und 1899 Hoffenheim am Freitagabend den 26. Bundesliga-Spieltag. Die Partie war nichts für schwache Nerven - und schuld daran war auch Sandro Wagner. In der 14. Minute zeigte der linke Zeigefinger des Hoffenheim-Stürmers nach einem Zweikampf mit Vedad Ibisevic plötzlich in die völlig falsche Richtung. Das oberste Fingerglied stand in einem ungesunden Winkel ab, was Wagner auf dem Rasen liegend sichtlich erstaunt zur Kenntnis nahm - aber lässig wegsteckte. Das Spiel endete übrigens 3:1 für die Gäste aus dem Kraichgau. Peter Pekarik hatte Hertha mit seiner Torpremiere in Führung (32. Minute) gebracht. Per Handelfmeter glich Andrej Kramaric (39.) aus, ehe Niklas Süle (76.) die Überlegenheit der Gäste in drei Punkte verwandelte. Kramaric legte noch seinen zweiten Treffer nach (86.).

"Wir haben einen guten Arzt, der Arzt meines Vertrauens, der hat ihn direkt wieder reingerenkt", kommentierte Wagner die Szene nach dem Spiel cool:  "Es sah schlimmer aus, als es war, aber für so einen Actionfilm wäre es ganz gut gewesen." 1899-Trainer Julian Nagelsmann spielte kurz mit dem Gedanken, Wagner auszuwechseln.

"Er hat wie E.T. seinen Finger hochgestreckt. Aber er hat nicht zum Himmel gezeigt, sondern wieder Richtung Boden. Das sah komisch aus", beschrieb der Gäste-Coach die Szene aus seiner Sicht und erklärte, warum er sich gegen einen Wechsel entschied: "Im Normalfall ist es für einen Fußballer schon ok, wenn der Finger ausgerenkt ist. Er hat kurz aufgemuckt beim Einrenken. Es sah ein bisschen skurril aus."

Königsklasse rückt immer näher

Wagner durfte weiterspielen und feierte mit seinen Hoffenheimern trotz Finger-Schock und Rückstands am Ende einen enorm wichtigen Sieg bei der besten Heimmannschaft der Liga. Auch die Frage, ob der Finger gebrochen sei, beantwortete Wagner lässig: "Ich kenne mich da nicht aus. Aber selbst wenn der Finger gebrochen wäre, würde mich das nicht behindern auf unserem Weg nach Europa."

Auf dem scheint 1899 kaum noch aufzuhalten. Durch den Triumph beim Tabellennachbarn liegen die Hoffenheimer nun schon acht Punkte vor der Hertha und machten einen großen Schritt Richtung Champions League. Vorerst rückte 1899 sogar auf Platz drei vor, der die direkte Qualifikation bedeuten würde. "Keiner wird bei uns in Tränen ausbrechen, wenn es so kommt", sagte Nagelsmann über die bevorstehende Premiere in Europa und vergaß dabei den Klub-Mäzen nicht: "Das ist ja auch das große Ziel von Dietmar Hopp."

"Es wird ein Spitzenspiel"

Nächster Gegner ist nun am Dienstag Tabellenführer FC Bayern, den Hoffenheim noch nie bezwingen konnte. Trotzdem sind Vorfreude und Selbstbewusstsein groß. "Es wird ein Spitzenspiel. Wir haben ein Heimspiel, wir gehen selbstbewusst rein", betonte Sebastian Rudy: "Wir sind einfach eine geile Truppe."

Teamkollege Niklas Süle, der im Sommer wie Rudy nach München wechselt, setzt gegen seinen zukünftigen Klub besonders auf die Taktik seines Coaches: "Julian (Nagelsmann) wird uns wieder einen Super-Plan an die Hand geben, so dass wir top vorbereitet und dann versuchen wir, auch die Bayern vor Probleme zu stellen."

Dabei helfen soll auch Wagner. 1899-Coach Nagelsmann rechnet fest damit, dass sein Stürmer gegen den FC Bayern dabei ist: "Im Dartspielen würde er vielleicht fehlen, im Fußball nicht."

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

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