Fußball

Ibisevic mit Hattrick Hoffenheim überrollt Hertha

Ibisevic-Festspiele, Hoffenheim im Temporausch und Minus-Rekord für die Krisen-Hertha: Dank des Hattricks von Vedad Ibisevic (1./4./21.) düpiert 1899 Hoffenheim die schwachen Berliner mit 5:1 (3:1) und verbessert sich in der Fußball-Bundesliga auf Platz drei.

Vedad Ibisevic glückte gegen Hertha sein erster Bundesliga-Hattrick.

Vedad Ibisevic glückte gegen Hertha sein erster Bundesliga-Hattrick.

(Foto: REUTERS)

Chinedu Obasi (58.) und der überragende Carlos Eduardo per Foulelfmeter (62.) machten vor 29.600 Fans den höchsten Bundesliga-Sieg der Badener perfekt. Raffaels Ehrentreffer (45.) war viel zu wenig für das Team von Trainer Lucien Favre, der nach der erneuten Abfuhr vor dem Rauswurf steht.

Die ersten Ibisevic-Tore seit dessen Kreuzbandriss im Januar besiegelten den Negativ-Startrekord der Hertha. Durch die sechste Pleite in Folge stellte der erneut enttäuschende Tabellenletzte seine enttäuschende Marke aus dem Jahr 1990/91 ein. Der Hauptstadt-Club war beim Anschauungsunterricht in Sachen moderner Tempo-Fußball hoffnungslos überfordert.

Konsterniert: Hertha-Trainer Lucien Favre und Manager Michael Preetz sahen ein erneutes Debakel ihres Teams.

Konsterniert: Hertha-Trainer Lucien Favre und Manager Michael Preetz sahen ein erneutes Debakel ihres Teams.

(Foto: REUTERS)

Nach dem 0:4-Heimdebakel am 6. Spieltag zuhause gegen Freiburg und dem Pokal-Aus beim Zweitligisten TSV 1860 München hatte der Hauptstadt-Club verzweifelt versucht, die Krisensymptome zu vertreiben - doch selbst das Mini-Trainingslager in Bad Schönborn, die Arbeit mit einem Mentalcoach und teambildende Maßnahmen blieben ergebnislos. Nach nur 44 Sekunden klingelte es zum ersten Mal. Ibisevic verwertete Obasis Vorlage volley zum 1:0 und war dabei erstmals seit dem 5. Dezember 2008 wieder erfolgreich. Damals hatte er gegen den FC Bayern getroffen.

Planlose Herthaner

Ibisevic' Treffer war der Auftakt eines Offensiv-Feuerwerks. Die Hoffenheimer durften ungestört kombinieren, das sichtlich konsternierte Gäste-Team wirkte meist wie ein Panikorchester. Spätestens als Ibisevic in der 4. Minute das 2:0 köpfte, hieß es für Herthas neuen Torhüter Timo Ochs: "Willkommen in der Bundesliga". Erst am Donnerstag war der zuletzt arbeitslose Keeper als Ersatz des verletzten Jaroslav Drobny verpflichtet worden. Auf der Hertha-Bank schüttelte Favre ungläubig den Kopf. 60 Sekunden später traf Obasi nur den Pfosten.

Angetrieben von Sejad Salihovic und Eduardo erinnerten die Gastgeber mit rasantem Kombinationswirbel an ihre mitreißende Hinrunde der Vorsaison, in der sie als Aufsteiger Herbstmeister geworden waren. Ibisevic sorgte in seinen knallgelben Schuhen mit seinem dritten Treffer in der 21. Minute für den zweitschnellsten Hattrick der Bundesliga-Geschichte. Nur weil es die Hoffenheimer in der Folgezeit mit ihrer Spielerei für die Galerie teilweise übertrieben, konnte die Hertha durchatmen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde Hoffenheim für die zunehmende Sorglosigkeit bestraft. Raffael schaffte per Freistoß das 1:3.

Hertha stürmt, Hoffenheim trifft

Nach der Pause ließ es die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick etwas ruhiger angehen. Hertha, ohne die verletzten Drobny, Cicero, Gojko Kacar, Artur Wichniarek, Florian Kringe und Fabian Lustenberger angetreten, bemühte sich um den Anschluss, kassierte aber mitten in seiner besten Phase den endgültigen K.o.. Die Tore von Obasi (58.) und Eduardo, der nach einem Foul von Marc Stein an Ibisevic den fälligen Elfer verwandelte (62.), waren bereits die Gegentore 16 und 17 für die Berliner in dieser Spielzeit.

Quelle: ntv.de, dpa

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