Fußball

Einfach "keine Chance gegeben" Hummels spricht über seinen Katastrophen-Start

Hummels war anfangs hilflos in Rom gestrandet.

Hummels war anfangs hilflos in Rom gestrandet.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Inzwischen ist Mats Hummels unersetzlich bei der AS Rom, Trainer Claudio Ranieri schwärmt in den höchsten Tönen. Es ist ein märchenhafter Wandel für den 36-jährigen Weltmeister. Denn anfangs erlebt er einen Albtraum - und erklärt nun, wie es für ihn war.

Rio-Weltmeister Mats Hummels sieht seine Reservistenrolle in der Anfangszeit bei der AS Rom als komplizierteste Zeit seiner Laufbahn. "Es war eine ungewöhnliche Situation, in meiner 18-jährigen Karriere habe ich immer meinen Wert gezeigt, auch bei wichtigen Spielen", sagte der Innenverteidiger der römischen Tageszeitung "Il Messaggero": "Es war ein Moment, in dem alles schieflief." Trainer Ivan Juric habe ihm einfach "keine Chance gegeben, zu spielen."

"Juric hatte seine Vorstellungen vom Fußball. Offensichtlich war ich nicht fit genug, um in seinem Spiel zu passen, aber ich hatte kein Problem mit ihm", erklärte Hummels rückblickend. Juric war als Nachfolger von Daniele de Rossi - der wenige Tage nach Hummels Ankunft in Rom gefeuert wurde - Mitte September angetreten. Der Erfolg blieb aus, zudem war er in die Kritik geraten, weil er Hummels nur einmal eingesetzt hatte: Beim 1:5 in Florenz, wo dem früheren Bayern- und BVB-Star auch noch ein Eigentor unterlief. "In meinem Leben habe ich immer versucht, negative Situationen mit Humor, Philosophie und Arbeit zu bewältigen, in dem Glauben, dass es früher oder später besser wird." Deshalb habe er die Situation einfach akzeptiert und abgewartet. Juric wurde nach nicht einmal zwei Monaten entlassen.

Ranieri und Hummels schwärmen voneinander

Der im November neu gekommene Coach Claudio Ranieri habe dann "keinen Zweifel daran gelassen, dass ich bei ihm eine wichtige Rolle spielen würde. Er sagte mir sofort, dass er mich spielen lassen würde und dass ich sein Vertrauen hätte". Der Italiener sei "ein großartiger Trainer", führte Hummels aus: "Er hat ein natürliches Charisma, er versteht etwas von Spielern, er braucht nicht laut zu werden, damit die Spieler auf ihn hören."

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Ranieri schwärmt immer wieder von Hummels, nannte ihn zuletzt ein "Monument". "Hummels hat sich dank seiner großen Professionalität über Wasser gehalten. Er hat hundert Prozent gegeben, auch als der Trainer (Anm. d. Red.: Ranieris Vorgänger Ivan Juric) ihn nicht berücksichtigte. Wenn die jungen Profis intelligent sind, schätzen sie das und lernen davon", sagte der 73-Jährige über Hummels' Katastrophenstart.

Über eine Fortsetzung seiner Karriere über das Saisonende hinaus hat der 36-Jährige bislang ebenso wenig final entschieden wie über seine langfristige Zukunft. Ranieri betonte, er würde gern weiter mit ihm planen können, auch die "Gazzetta dello Sport" hatte berichtet, eine Verlängerung sei möglich. "Nach Ende meiner Fußballer-Karriere will ich mich eine Weile ausruhen, danach werde ich über meine Zukunft nachdenken", sagte Hummels. Einen Job als Trainer könne er sich durchaus vorstellen. "Ich hätte gern eine Mannschaft und würde gern ein Spielkonzept entwickeln", so der Weltmeister von 2014.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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