Fußball

Herrlich entschuldigt sich "Ich schäme mich"

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Bayer-Trainer Herrlich sorgt im DFB-Pokalspiel gegen Gladbach mit einer kuriosen Fall-Einlage für Aufsehen. Sein Verhalten findet der Fußballlehrer inzwischen selber blödsinnig, was ihn jedoch nicht vor einem Nachspiel seitens des DFB-Kontrollausschusses schützt.

Heiko Herrlich hat sich für seine kuriose "Schwalbe" im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Borussia Mönchengladbach (1:0) entschuldigt. Der Trainer von Bayer Leverkusen war nach einer kurzen Berührung mit Gladbachs Mittelfeldspieler Denis Zakaria an der Seitenlinie plötzlich theatralisch zu Boden gegangen. "Das sah sicher blöd aus, und ich möchte mich dafür entschuldigen", sagte Herrlich nach dem Spiel. "Ich schäme mich für die Aktion."

Doch sein Fall hat ein Nachspiell. Der DFB-Kontrollausschuss will das Verhalten des Trainers überprüfen, teilte der DFB mit. Es bestehe der Verdacht, dass sich der Coach damit "unsportlich verhalten hat", hieß es in der DFB-Mitteilung. Der Kontrollausschuss habe Herrlich angeschrieben und zu einer Stellungnahme aufgefordert. "Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahmen wird der Kontrollausschuss über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden", teilte der DFB mit.

"Auch Trainer machen das"

Herrlich indes erklärt sich so: "Der Ball kam auf mich zu, ich lasse ihn durch die Beine, damit Gladbach nicht schnell einwerfen kann. Das hätte ich nicht machen brauchen, das war Blödsinn. Dann touchiert Zakaria mich leicht, ich rutsche weg. Das sah sicher blöd aus und ist im Affekt passiert. Da muss ich mit meinen 46 Jahren stehen bleiben, ganz klar. Ich wollte da sicher keine Rote Karte fordern", sagte Herrlich.

Nobert Meiers Kopfstoß.

Nobert Meiers Kopfstoß.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Zakaria nahm die Situation nach der Begegnung mit Humor. "Das ist Fußball und ist aus der Emotion heraus passiert. Auch die Trainer machen das", sagte der Gladbacher mit einem Lachen. Herrlich hatte mit der Aktion das Gladbacher Publikum gegen sich aufgebracht. Der Bayer-Trainer ist in Mönchengladbach seit einem unrühmlichen Wechseltheater im Jahr 1995, an dessen Ende er nach langem Hin und Her von Gladbach zu Borussia Dortmund gewechselt war, ohnehin nicht gerade gut gelitten.

Ausfälle von Meier und van Gaal

Zudem weckt der Vorfall Erinnerungen an frühere peinliche Trainer-Ausfälle: Etwa die Schwalbe des damaligen Trainers des MSV Duisburg, Norbert Meier, im Jahr 2005. Dieser hatte in einer Kopf-an-Kopf-Diskussion mit dem damaligen Kölner Spieler Albert Streit seinem Kontrahenten einen Kopfstoß versetzt. Doch anstelle von Streit ging Meier dramatisch zu Boden. Meier erhielt eine mehrmonatige Sperre und verlor seinen Job in Duisburg.

Im Februar vergangenen Jahres sorgte der frühere Bayern-Coach Louis van Gaal für Aufsehen. Im Amt des Trainers von Manchester United geriet van Gaal in Wut über eine angebliche Schwalbe des gegnerischen Stürmers Alexis Sánchez. Um auf die Szene hinzuweisen äffte van Gaal das ganze nach. Er ließ sich dramatisch zu Boden fallen - unter dem Jubel der Stadionbesucher.

Herrlichs Fall bleibt übrigens nicht ohne Folgen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes gab bekannt, dass der Trainer nach seinem unnötigen Sturz um eine schriftliche Stellungnahme gebeten ist. Der DFB teilte mit, es bestehe der Verdacht, dass sich Herrlich unsportlich verhalten habe. Der Klub bestätigte, dass der Chefcoach zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde und dem auch nachkommen werde.

 

Quelle: ntv.de, hul/ara/sid/dpa

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