Sportvorstand gerät unter Druck Irritationen beim FC Bayern? Eberl reagiert auf kritischen Bericht
31.01.2025, 11:50 Uhr
Max Eberl (r.) soll beim FC Bayern unter "genauer Beobachtung" stehen.
(Foto: IMAGO/ActionPictures)
Der "Kicker" berichtet, dass Max Eberl beim FC Bayern "unter genauer Beobachtung" stehe. Grund dafür seien unter anderem mangelnde Kommunikation und die Vertragsgespräche mit wichtigen Spielern. Der Sportvorstand selbst reagiert gelassen auf die Kritik.
Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl hat auf angebliche Kritik an seiner Arbeit gelassen reagiert. "Ich habe ehrlicherweise geschmunzelt. Aber fehlende Kommunikation? Sorry. Ob sie immer richtig ist, darüber können wir reden, aber fehlende Kommunikation definitiv nicht", sagte Eberl. Er versuche sich von den Dingen, "die spekuliert und geschrieben werden, relativ freizumachen".
Der "Kicker" hatte berichtet, dass der 51-Jährige "unter genauer Beobachtung" stehe und der Druck wachse. Eberl sorge mit der Art seiner Arbeit für "Irritationen". Hintergrund: Er neige zu Alleingängen in Vertragsfragen. So hätten die aus den Verhandlungen mit Alphonso Davies und Jamal Musiala durchgesickerten Zahlen die Klub-Bosse des FC Bayern "sehr verwundert", vor allem vor dem Hintergrund, dass Eberl eigentlich den Gehaltsetat für das Profi-Team herunterschrauben soll. Die "Sport Bild" hatte zuletzt berichtet, Eberl solle das Volumen der Mannschaft, das derzeit bei 320 bis 340 Millionen Euro liegen soll, auf 300 Millionen Euro reduzieren.
"Sehr kritisch" werde laut "Kicker" überdies die Tatsache bewertet, dass der frühere Gladbacher und Leipziger Manager im Poker mit Musiala und auch Joshua Kimmich den Spielern keine klare Deadline für ihre Entscheidung gesetzt habe. Ein weiterer Kritikpunkt auf der Liste der Vereinsführung soll zudem sein, dass Eberl hoch bezahlte Verkaufskandidaten wie Leon Goretzka und Kingsley Coman bislang nicht von der Gehaltsliste bekommen hat, obwohl der FC Bayern diesen angeblich sogar Ausgleichszahlungen für einen Vereinswechsel offeriert hatte.
Eberl hatte am 1. März 2024 die Nachfolge von Hasan Salihamidzic angetreten. "Wir haben sportliche und finanzielle Planungen. Ich bin jetzt acht, neun Monate hier und habe das Gefühl, die ganze Vergangenheit wird dir um den Hals gehängt, was vielleicht Gehaltskosten betrifft oder dergleichen", sagte Eberl dazu. Er versuche jedoch zusammen mit Sportdirektor Christoph Freund und Trainer Vincent Kompany "die Komplexität zwischen Sport, Finanzen und Planung zu managen und die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen. Und das nicht kurzfristig, sondern auch für morgen und übermorgen."
Beim FC Bayern müsse man, führte Eberl weiter aus, "erfolgreich sein, Spieler entwickeln und finanziell gesund wirtschaften. Der Verein hat sich das alles erarbeitet. Auch Transfererlöse sind auf diesem Niveau ein Faktor. Als Sportvorstand bist du eine Art Ventil, um den sportlichen Erfolg und die wirtschaftlichen Faktoren zu vereinen." Man sitze "zwischendrin und muss die beiden Welten managen".
Quelle: ntv.de, tno/sid