"Ein demütigendes Debüt" Italiens Presse leidet mit Pechvogel Hummels
28.10.2024, 13:37 Uhr
Bald wieder öfter? Mats Hummels trägt ein Aufwärmshirt.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Fast zwei Monate wartet Mats Hummels auf sein Debüt bei der AS Roma. Doch der langersehnte Moment verläuft alles andere als gut: Der Fußball-Weltmeister von 2014 trifft ins eigene Netz, seine Mannschaft erleidet ein Debakel. Am Ende nimmt sich ihn auch die italienische Presse vor.
Als der Ball im Netz lag, sackte Mats Hummels in die Knie, stützte seine Arme in die Hüften und lächelte bitter in den Himmel. Sein Eigentor als Schlusspunkt einer Klatsche sorgte nicht nur bei ihm selbst für Enttäuschung, fast zwei Monate nach der Unterschrift und nur vier Minuten nach der ersten Einwechslung bei der AS Rom hätte das Debüt in Italien für den 35-Jährigen kaum schlimmer laufen können.
Die Kritik ließ nach dem 1:5 (1:3) im Serie-A-Heimspiel gegen die AC Florenz nicht lange auf sich warten. "Sein Eigentor ist das Sinnbild eines Zusammenbruchs auf der ganzen Linie für die Römer. Der Weltmeister erlebt ein demütigendes Debüt", hieß es etwa in der Tageszeitung "Corriere dello Sport". "Hummels startet unter einem schlechten Stern", schrieb die "Gazzetta".
Nach seinem Abschied von Borussia Dortmund hatte sich Hummels bei der Klubsuche Zeit gelassen und erst am 4. September der Roma angeschlossen. Was folgte, war ein Geduldsspiel, weder Trainer Daniele De Rossi noch sein Nachfolger Ivan Juric, der die Klublegende vor wenigen Wochen beerbt hatte, setzte auf den deutschen Innenverteidiger.
Am Sonntagabend durfte Hummels endlich ran, allerdings war das Spiel längst verloren. Beim Stand von 1:4 ersetzte der Weltmeister von 2014 nach Gelb-Rot für Mario Hermoso (65.) den Argentinier Paulo Dybala und erlebte ein Desaster. Nach einer Ecke lenkte Hummels einen Kopfball von Christian Kouame mit dem Schädel unglücklich und unhaltbar am eigenen Keeper vorbei.
"Ich bin glücklich, dass ich endlich mein Debüt in der Serie A gegeben und mein erstes Spiel für diesen Klub gemacht habe - und ich bin unglücklich über alles andere, was gestern auf dem Platz passiert ist", schrieb Hummels bei Instagram: "Eigentlich kann es ab jetzt ja nur noch besser werden."
"Albtraum-Start"
Zuletzt hatte Hummels in der Wartezeit vor dem ersten Einsatz mit einer Serie von Fotos seine Zeit beim neuen Klub lustig dokumentiert. Dort war er bei Spaziergängen in Rom, im Restaurant oder auf der Ersatzbank zu sehen. "Rome so far. Spielbilder sind bald auch dabei, denke ich", schrieb der Neuzugang bei Instagram. Nun gibt es welche, doch auf Aufnahmen dieser Art hätte der erfahrene Abwehrmann gern verzichtet.
"Albtraum-Start für Hummels" hieß es bei "Tuttosport" zur verkorksten Premiere, auch wenn es in der Schlussphase um nichts mehr ging. Die Roma kassierte im neunten Spiel die dritte Pleite, ist nur Tabellenelfter. Trainer Juric muss laut Medienberichten schon um seinen Job bangen. Gerüchten zufolge könnte sein Vorgänger De Rossi zurückkehren, die Fans fordern dies mit Nachdruck.
"Ich habe nie daran gedacht, zurückzutreten, eine Niederlage ändert nichts. Wir wissen, wie Fußball ist, wir arbeiten, andere entscheiden. Heute Abend hat alles gefehlt. Die Spieler schienen auf dem Rasen wie verloren", sagte der Kroate Juric am Sonntag.
Ganz andere Stimmung herrscht dagegen in Florenz. Der toskanische Klub gewann mit Nationalspieler Robin Gosens in der Startelf sein fünftes Pflichtspiel in Folge und ist Fünfter. "Gosens ist ein Spieler, der der Mannschaft viel Stabilität beschert", lobte "Tuttosport".
Quelle: ntv.de, ses/sid