Fußball

"Alles nur leere Worte" Jones legt nach

Der Schalker-Profi und DFB-Flüchtling Jermaine Jones ist weiter der Überzeugung, dass Bundestrainer Jogi Löw ein falsches Spiel mit ihm getrieben hat.

Jermaine Jones fühlt sich unfair behandelt.

Jermaine Jones fühlt sich unfair behandelt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

DFB-Flüchtling Jermaine Jones sieht sich als Opfer der Nominierungskriterien von Bundestrainer Joachim Löw. "Seit Februar kapiere ich es nicht mehr, dass ich bei den folgenden Länderspielen nicht dabei war. Das hat mich geärgert, nach welchen Prinzipien da entschieden wird. Leistungsfragen waren es nicht. Für mich lief das unfair und nicht korrekt ab. Ich hatte beim DFB keine faire Chance", sagte der 27-Jährige, der in Zukunft für die Fußball-Nationalmannschaft der USA auflaufen will, der "Sport-Bild".

Der Bundesliga-Profi von Schalke 04 zielt damit erneut darauf ab, dass er wegen seines Bad-Boy-Images keine Chancen mehr bei Löw auf weitere Einsätze beim dreimaligen Welt- und Europameister hatte. Jones ist weiter der Überzeugung, dass Löw ein falsches Spiel mit ihm getrieben habe. "Er hatte mir paar Ratschläge mitgegeben. Wie es in Zukunft weitergehen solle, wo ich mich verbessern solle. Jetzt weiß ich: Das waren alles leere Worte", meinte Jones.

"Klappe halten und kuschen"

Größtes Problem sei gewesen, so Jones, dass er als Lautsprecher nicht in das Gefüge der deutschen Nationalmannschaft unter Löw und Teammanager Oliver Bierhoff gepasst habe. "Man muss beim DFB immer die Klappe halten, alles befürworten und kuschen. Ich bin ein charakterstarker Kerl, der das ein oder andere anspricht. Beim DFB hast du mit Torsten Frings und Michael Ballack zwei Leader, die auch anecken. Doch das war es dann. Alle anderen sind folgsam und ruhig, was ich verstehe und nachvollziehen kann. Da herrscht ein Klima der Gleichförmigkeit. Das bin aber nicht ich", sagte Jones.

Der defensive Mittelfeldspieler hatte eigenen Angaben zufolge bereits seit dem EM-Trainingslager auf Mallorca im Mai 2008 das Gefühl, im Nationalteam nicht gewollt zu sein. "Die Trainer sagten permanent: Jeder hat hier eine Chance, sich zu qualifizieren. Doch alles schien anders. Marko Marin, Patrick Helmes und ich wurden nachnominiert für Mallorca. Als wir ankamen, hatten wir plötzlich die mit Abstand letzten Rückennummern zugeteilt bekommen. Wir hatten Bierhoff sofort gefragt, ob das etwas bedeutet. Er sagte: Nein. Aber alles lief von Anfang an in diese Richtung. Ein fader Beigeschmack bleibt da bis heute, dass sich unser Gefühl damals bestätigt hat", sagte Jones.

 

Quelle: ntv.de, sid

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