Fußball

Letzte Ecke bringt die Erlösung FC Liverpool lässt Jürgen Klopp ewig zittern

Jürgen Klopp in einem "perfekten Moment".

Jürgen Klopp in einem "perfekten Moment".

(Foto: IMAGO/PA Images)

Der FC Liverpool erlebt einen komplizierten Saisonstart und verliert früh viele Punkte auf die Konkurrenz um den Premier-League-Titel. Nach einem rauschhaften Rekordsieg wähnt man sich auf einem guten Weg, doch dann muss schnell wieder lange gezittert werden. Jürgen Klopp ist vor allem erstmal erleichtert.

Am Wochenende hatte sich der FC Liverpool noch in einen neunzigminütigen Rausch gespielt, nun dauerte es satte 98 Minuten, bis sich die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp endlich aus der Vollspannung erlösen konnte: Nach dem 9:0 über den AFC Bournemouth, das den Fans in Klopps Augen viele "wunderbare Tore" und dem Klub einen Premier-League-Rekordsieg beschert hatte, war Liverpool beim 2:1 gegen Newcastle United nun wieder überlegen, musste aber ewig und bis ganz tief in die lange Nachspielzeit um den zweiten Saisonsieg bangen.

Der ehemalige Dortmunder Alexander Isak hatte kurz vor der Halbzeit den Gast in Führung geschossen - und Klopp war unzufrieden, nicht nur wegen des Spielstands. "Ein 0:1-Rückstand ist natürlich nicht cool, aber das war in der Halbzeit das geringste meiner Probleme", sagte der Welttrainer von 2020. "Wir haben den Jungs in der Halbzeitpause gesagt, dass es schon vor dem 0:1 ein bisschen verzweifelt aussah, das muss nicht sein. Wir haben es zu früh erzwungen, wir haben zu viele lange Bälle gespielt, ohne eine wirkliche Idee dahinter."

"Einer der besten Abende, die wir je hatten"

Nach der Pause musste Liverpool den nächsten Schreck verdauen, das vermeintlich zweite Tor von Isak zählte jedoch wegen einer Abseitsstellung nicht. Dann übernahm das Klopp-Team, das mit dem Kantersieg in Bournemouth gerade erst einen komplizierten Saisonstart mit zwei Remis und einer Niederlage abgeschüttelt hatte, konsequenter das Kommando. Das Resultat: Der Ausgleich durch den ehemaligen Hoffenheimer Roberto Firmino (61.). Liverpool rannte in der Folge an, machte Klopp aber nicht nur aufgrund mehrerer vergebener Chancen lange, lange nicht richtig glücklich: "Wir erzielen also den Ausgleichstreffer und dann war es einfach ein schwieriges Spiel, weil wir nicht viel gespielt haben. Der Spielfluss wurde einfach ständig aus irgendeinem Grund unterbrochen und das gibt einem keinen Schwung. Es gab keine Chance, irgendeine Art von Momentum zu gewinnen."

So musste es eine Standardsituation richten, um Klopp mit einem aus seiner Sicht komplizierten Abend zu versöhnen: In der 98. Minute erarbeitete sich der Vizemeister eine allerletzte Ecke, Salah scheiterte noch bei seinem Torschuss, doch der eingewechselte Fabio Carvalho brachte den Ball aus kurzer Distanz doch noch über die Linie. "Am Ende war ich wirklich froh, als wir in der 98. Minute diese letzte Ecke bekommen haben", atmete Klopp spürbar auf - und beschrieb, was das Tor neben zwei gewonnen Punkten auslöste: "Eine enorme Steigerung, von einem in vielen Momenten eher frustrierenden Abend zu einem der besten Abende, die wir je hatten. So ist das im Fußball."

Liverpool steht mit nun acht Punkten auf Platz fünf der Tabelle und tritt am Samstag zum Derby beim FC Everton an. Eine komplizierte Aufgabe, das weiß auch Klopp: "Die letzten beiden Spiele, sechs Punkte, ein ordentliches Ergebnis, das ist alles positiv. Aber jeder hat es heute Abend gesehen: Wir müssen uns verbessern. Das nächste Spiel wird nicht so sein, dass Everton uns alle Tore öffnet und sagt, okay, ihr wollt hier oder dort hin.

(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 01. September 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ter

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