Auszeit im Januar beendet Jürgen Klopp wird Fußball-Chef bei Red Bull
09.10.2024, 08:18 Uhr
Klopps Auszeit ist im Januar beendet.
(Foto: dpa)
Jürgen Klopp kehrt zurück ins Fußball-Geschäft: Der 57-Jährige wird "Global Head of Soccer" bei Red Bull. Als Manager tritt er im Januar an. Eine Ausstiegsklausel soll er sich gesichert haben - für den DFB.
Jürgen Klopp wird wieder auf der großen Bühne des Fußballs auftreten: Er wird "Global Head of Soccer" bei Red Bull. Entsprechende Berichte von Sky und "Bild"-Zeitung bestätigte der österreichische Getränkekonzern. Seinen neuen Job tritt der 57-Jährige demnach am 1. Januar 2025 an, er soll einen langfristigen Vertrag unterschrieben haben.
"Nach fast 25 Jahren an der Seitenlinie könnte ich nicht aufgeregter sein, an einem Projekt wie diesem mitzuwirken. Meine Rolle hat sich vielleicht geändert, aber meine Leidenschaft für den Fußball und die Menschen, die das Spiel zu dem machen, was es ist, ist dieselbe geblieben", sagte Klopp laut Mitteilung des Konzerns. "Durch meine Zusammenarbeit mit Red Bull auf globaler Ebene möchte ich das unglaubliche Fußballtalent, das uns zur Verfügung steht, weiterentwickeln, verbessern und fördern."
Bei Red Bull ist man "stolz" auf den Coup: Oliver Mintzlaff, der "CEO Corporate Projects and Investments" des Konzers und früherer leitender Manager bei RB Leipzig, nannte Klopp den "sicherlich stärksten Neuzugang in der Fußballgeschichte von Red Bull". Der Mann, der monatelang an der Verpflichtung gearbeitet haben soll, sagte weiter: "Jürgen Klopp ist eine der größten und einflussreichsten Persönlichkeiten im Weltfußball, mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und Charisma. In seiner Rolle als Head of Soccer wird er unser Engagement im internationalen Fußball und dessen kontinuierliche Weiterentwicklung entscheidend verändern."
Sein neuer Arbeitgeber ist vielen Fußball-Romantikern immer noch ein Dorn im Auge und sorgt in Teilen der Fan-Szene regelmäßig für Proteste in den Stadien. Der Kritikpunkt: Der Brausekonzern kaufe sich mit seinen Millionen den Erfolg.
Nicht mehr Trainer, sondern Manager
Seit dem Sommer genießt Klopp seine Zeit ohne Job, damals hatte er nach neun Jahren seine Zeit als Teammanager beim FC Liverpool beendet. Zuvor hatte er Borussia Dortmund und den FSV Mainz 05 trainiert. Er wolle für mindestens ein Jahr keinen Trainerjob annehmen, hatte er gesagt. Nun wechselt er den Bereich im Fußball-Geschäft - auf die Manager-Ebene.
Klopp hatte über seine Zukunft gesagt: "Kein Klub, kein Land für das nächste Jahr. Das kann ich versprechen. Ich werde natürlich irgendwann wieder etwas tun. Ich bin zu jung, um nur noch Padel-Tennis und Enkelkinder zu machen. Vielleicht finde ich etwas anderes." Das hat er nun gefunden - Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte dazu dem sid: "Ich wünsche Jürgen, wie eigentlich immer, eine glückliche Hand in seinem neuen Job."
Ausstiegsoption für DFB-Traineramt
Klopp soll den Berichten zufolge für das internationale Netzwerk aller Fußballklubs verantwortlich sein. Zum Red-Bull-Konzern gehören die Vereine RB Leipzig, RB Salzburg, Leeds United, New York Red Bulls, Red Bull Bragantino in Brasilien und Omiya Ardija in Japan. Er soll im neuen Job gemeinsam mit den Klub-Bossen die Spielphilosophie weiterentwickeln und das Scouting-Netzwerk erweitern sowie bei der Auswahl von Trainern und Talenten mitwirken.
Der "Bild" zufolge nimmt Klopp eine übergeordnete Rolle ein, sein Job ist demnach nicht ins Tagesgeschäft eingebunden. Er soll eine Mischung aus Stratege, Analytiker und Berater darstellen. "Ich sehe meine Rolle in erster Linie als Mentor für die Trainer und das Management der Red Bull-Klubs", so Klopp laut Mitteilung.
Laut Sky soll sich Klopp eine Ausstiegsoption in seinem Vertrag zugesichert haben. Für den Fall, dass der DFB einen Bundestrainer sucht, könnte Klopp zurück auf die Trainerbank wechseln.
Zuletzt hatte Klopp das Bundesverdienstkreuz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier entgegengenommen und für sein soziales Engagement abseits des Sports und seinen Einsatz gegen Rassismus den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg erhalten. Ansonsten genoss er seine freie Zeit, war bei den Paralympics zu Gast, auf Konzerten und Partys.
Quelle: ntv.de, ara