Fußball

So läuft das Rekordmeister-Duell Juventus setzt gegen Real aufs BVB-Omen

Wieder ausgeschnappt: Cristiano Ronaldo, Weltfußballer von Real Madrid.

Wieder ausgeschnappt: Cristiano Ronaldo, Weltfußballer von Real Madrid.

(Foto: AP)

Juventus Turin geht als Außenseiter ins Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid, aber mit einem Titel-Omen - dank Borussia Dortmund. Für den Titelverteidiger aus Madrid spricht, dass Torjäger Ronaldo nicht mehr schmollt, sondern wieder trifft.

Worum geht's?

Um Tod oder Gladiolen, würde Louis van Gaal sagen. Weiterkommen können im italienisch-spanischen Rekordmeister-Halbfinal-Hinspiel zwar weder Juventus Turin noch Real Madrid. Scheitern aber schon, findet Juve-Regisseur Andrea Pirlo und pappte das Prädikat "lebenswichtig" auf den ersten Schlagabtausch. Für Real Madrid würde bei einem Aus der Traum von der ersten Titelverteidigung in der Champions-League-Geschichte platzen, für Juventus die Hoffnung auf die erste Endspiel-Teilnahme seit 2003. "Wir sind uns bewusst, dass noch nie ein Team diesen Wettbewerb zweimal hintereinander gewonnen hat", sagte Real-Regisseur Toni Kroos und fügte norddeutsch begeistert an: "Es ist unser großes Ziel, das in diesem Jahr zu schaffen."

Wie stehen die Vorzeichen?

Juves Altstart Andrea Pirlo will seine dritte Krone in der Königsklasse gewinnen.

Juves Altstart Andrea Pirlo will seine dritte Krone in der Königsklasse gewinnen.

(Foto: dpa)

Wenn man Vorzeichen im Sinne von Omen versteht, ist Juventus Turin der Triumph in der Königsklasse nicht mehr zu nehmen. Das sagte zumindest BVB-Trainer Jürgen Klopp nach dem ernüchternden K.o. seiner Dortmunder gegen Italiens Rekordmeister: "In den vergangenen beiden Jahren haben die Teams, die uns rausgeworfen haben, das Ding am Ende gewonnen." Das waren, zur Erinnerung, 2013 der FC Bayern und ein Jahr später Real Madrid. Die Statistik spricht im Hinspiel für eine wunderhübsche Nullnummer Kölner Art. Denn: Juventus ist seit zwölf Europacup-Heimspielen ungeschlagen und kommt in bislang sieben CL-Heimspielen gegen Real Madrid auf die ansehnliche Bilanz von fünf Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage. Andererseits ist Real in der in der "Königsklasse" seit 444 Minuten ohne Gegentor.

Wie ist Juventus Turin drauf?

Den vierten Meistertitel in Folge hat Juventus am Wochenende perfekt gemacht, jetzt soll die Kür in der Königsklasse folgen. Gegen Titelverteidiger Real sieht sich Italiens Rekordmeister nicht als Außenseiter. Routinier Pirlo, mit 35 Jahren immer noch der Lenker im Mittelfeld und mit dem AC Mailand schon zweimal CL-Sieger (2003, 2007), sieht den Mannschaftsgeist als großen Vorteil gegenüber der Millionentruppe aus Madrid: "Wir haben vielleicht nicht die großen Stars wie die anderen Teams. Wir bilden jedoch eine kompakte Einheit". Die Chancen sieht Pirlo, einer der größten Mittelfeldstars der letzten 20 Jahre, bei "50 Prozent". Ex-Madrilene Alvaro Morata tönte vorab: "Wir wollen nach Berlin. Wir haben bewiesen, dass wir zu den besten vier Mannschaften in Europa gehören." Der Champions-League-Triumph soll das Highlight eines außergewöhnlichen Jahres werden, in dem Juve das Triple winkt. Im Pokalfinale wartet Lazio Rom mit Weltmeister Miroslav Klose.

Wie läuft's bei Real Madrid?

In der vergangenen Woche belustigte ein Video die Fußballwelt, in dem Real-Star Cristiano Ronaldo beim Torerfolg eines Teamkollegen zu bewundern ist. Statt sich mit Alvaro Arbeloa zu freuen, holte der leicht exzentrische Weltfußballer den Ball wütend aus dem Tor und schlug ihn weg. Warum? Weil Ronaldo den Ball nach einer Flanke selbst ins Tor hatte schießen wollen, ihm Arbeloa aber zuvor kam. Ex-Profi Iván Helguera kommentierte die Szene im Radio mit den Worten: "Cristiano warf Arbeloa wütende Blicke zu, als wollte er ihn fragen: Was hast Du hier zu suchen? Du bist doch Verteidiger!" Seit Samstagabend ist Ronaldos und damit Reals Welt wieder in Ordnung. Im Punktspiel beim daheim unbezwingbaren FC Sevilla waren Reals Teamkollegen so freundlich, dem Portugiesen drei Tore aufzulegen und selbst keins zu schießen. Am königlichen Haussegen sollte Real im Hinspiel in Turin also nicht scheitern.

Was gibt es sonst noch?

"Wir haben einen italienischen Trainer und der kennt unseren Gegner Juventus Turin bestens", sieht Weltmeister Kroos einen entscheidenden Vorteil im Halbfinalduell gegen Italiens Rekordmeister. Wichtiger als Ancelottis detaillierte Kenntnisse des italienischen Fußballs könnte aber dessen ausgeprägte Abneigung gegen seine Landsleute sein. In seiner Biografie schrieb Ancelotti über seine wenig erfolgreiche Zeit als Juventus-Coach von 1999 bis 2001: "Ich habe Juve nie geliebt und werde den Club wahrscheinlich auch nie lieben."

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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