"Das ist Arbeitsverweigerung" Kaiser attackiert Herthaner
13.02.2012, 12:16 Uhr
Hertha-Mittelfeldspieler Peter Niemeyer fand es selbst grausam, wie er und seine Teamkollegen sich in Stuttgart präsentierten.
(Foto: dpa)
Für Franz Beckenbauer ist die Sache eindeutig: Das 0:5 der Hertha in Stuttgart, das Michael Skibbe den Job kostete, war nicht nur spielerischem Unvermögen geschuldet. Das Team habe sich "gehen lassen". Die Hertha-Spitze versichert derweil, in die eigene Kompetenz zu vertrauen.
Franz Beckenbauer hat den Profis von Hertha BSC Arbeitsverweigerung unterstellt. Der Auftritt der Berliner bei der jüngsten 0:5-Pleite in der Fußball-Bundesliga beim VfB Stuttgart sei "das beste Beispiel" dafür, dass eine Mannschaft gegen den Trainer spiele. Coach Michael Skibbe war im Anschluss an die Partie beurlaubt worden. "Das ist Arbeitsverweigerung", behauptete der ehemalige DFB-Teamchef und Weltmeister im Pay-TV-Sender "Sky".
Hertha hatte in Stuttgart bereits zur Halbzeit mit 0:4 zurückgelegen. Zudem sah Mittelfeldspieler Andreas Ottl nach einer unmotivierten Grätsche im Mittelfeld bereits nach einer halben Stunde die Rote Karte.
Auch wenn es Skibbe in Berlin an Autorität gefehlt und es Probleme mit dem Co-Trainer gegeben habe, "kann sich die Mannschaft nicht so gehen lassen", befand Beckenbauer. Für Skibbe sei die Arbeit durch seinen kurzfristigen Amtsantritt "sehr undankbar" gewesen.
Hertha-Spitze vertraut sich
Indes machte Hertha-Präsident Werner Gegenbauer deutlich, dass weder der nach dem vierten Trainerwechsel in die Kritik geratene Manager Michael Preetz noch er selbst ihre Positionen bei Hertha aufgeben werden. "Es ist Hertha BSC nicht damit gedient, wenn die, die Verantwortung tragen, in schwierigen Situationen davonlaufen", sagte der Clubchef der "Berliner Morgenpost".
Maßstab sei, dass Entscheidungen zum Wohle von Hertha getroffen werden, erklärte Gegenbauer. "Dazu gehört es auch, Fehler zu korrigieren. Und klipp und klar: Beides tut Michael Preetz, er steht nicht zur Debatte."
Beckenbauer hat indes seine Zweifel, ob Preetz noch der richtige Manager für die Berliner ist. "Seine Arbeit ist sicherlich nicht vom Glück verfolgt. Die Trennung von Markus Babbel war auch merkwürdig. Jetzt hat er zugegeben, dass Michael Skibbe auf seinem Mist gewachsen ist. Da muss er natürlich die Verantwortung und Konsequenzen tragen müssen, wie auch immer die ausfallen", sagte er: "Viele Schüsse hat er nicht mehr im Halfter."
Quelle: ntv.de, dpa