Fußball

Strafanzeige gegen Berliner Stürmer Kalou zerklopft die Berliner Mauer

Salomon Kalou bei der "Arbeit".

Salomon Kalou bei der "Arbeit".

(Foto: Twitter)

Am Samstag bekam Kani Alavi richtig Puls. Der Vorsitzende der Künstlerinitiative "East Side Gallery" sah im Fernsehen, wie sich Fußball-Star Salomon Kalou mit Hammer und Meißel an der Mauer zu schaffen machte. Das kann nun teuer werden.

Was war denn da los, Salomon Kalou? Der Stürmer von Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin hat die Kunstszene der Hauptstadt gegen sich aufgebracht. Für einen Fernseh-Spot des RBB machte sich der Ivorer am Berliner Mauer-Denkmal zu schaffen. Mit Hammer und Meißel soll Kalou gut gelaunt ein Stück aus dem denkmalgeschützten Beton herausgeschlagen haben - und das direkt an der East Side Gallery. Was offenbar als Spaß gemeint war, kann nun richtig teuer werden. Denn gegen den Ivorer liegt eine Anzeige vor.

Eine pfiffige Idee für ein Millionenpublikum

Hätten die Verantwortlichen nach der handwerklichen Tätigkeit des Ivorers ein bisschen nachgedacht, wäre die Geschichte vielleicht gar nicht publik geworden. Doch die Macher des Spots hielten ihre Idee für so pfiffig, dass sie diese einem Millionenpublikum nicht vorenthalten wollten. Zunächst wurde der Spot, in dem Kalou sprichwörtlich den Abwehrbeton der Schalker zerklopfen sollte, vor dem Heimspiel der Berliner gegen die Gelsenkirchener am Samstagnachmittag im Stadion gezeigt. Wenig später konnten sich die Zuschauer der Sportschau von der Klopfkraft des 29-Jährigen überzeugen.

Auch Kani Alavi hat den Spot gesehen. Doch der Vorsitzende der Künstlerinitiative "East Side Gallery" fand die Idee deutlich weniger pfiffig als die Produzenten. "Als ich die Bilder gesehen habe, bin ich fast von der Couch gekippt", erklärte er dem Berliner Kurier. Der Verein besitzt laut dem Bericht die Urheberrechte der Graffitis und verfügt außerdem über die Nutzungsrechte. Die weltbekannte East Side Gallery steht seit November 1991 unter Denkmalschutz und lockt jährlich mehr als eine Millionen Besucher an.

"Nur weil an der Gallery kein Wachschutz patrouilliert, heißt das nicht, dass man dort machen kann, was man will. Hätte er aufs Brandenburger Tor eingedroschen, hätte man den Spieler wahrscheinlich gleich festgenommen", wird Alavi in dem Bericht zitiert. Ein Mitarbeiter der Initiative hat nun Strafanzeige gegen Kalou wegen Zerstörung eines Denkmals gestellt. Der angegebene Schadensumfang soll bei 10.000 Euro liegen.

Der RBB wehrt sich allerdings gegen den Vorwurf der Denkmalszerstörung: "Unseres Wissens ist kein Stück aus der Mauer herausgeschlagen worden. Davon kann keine Rede sein", sagte RBB-Sprecher Justus Demmer dem Sportinformationsdienst: "Für uns ist es wichtig, dass die Mauerspecht-Situation nicht wieder auflebt. Sie sollte lediglich nachgestellt werden."

Quelle: ntv.de

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