Zwischenstopp DFB-Pokal Kann Bayer den FC Bayern stoppen?
17.04.2018, 17:06 Uhr
Auf nach Leverkusen: Robert Lewandowski und Niklas Süle nach dem Sieg gegen Mönchengladbach.
(Foto: imago/Eibner)
Die Meisterschaft hat der FC Bayern sicher, in der Champions League geht's nächste Woche gegen Real. Und zwischendurch wollen die Münchner flugs ins DFB-Pokalfinale. Doch die Aufgabe in Leverkusen wird schwer, die junge Bayer-Elf strotzt vor Selbstvertrauen.
Na, wer ist wohl der Favorit? Natürlich der FC Bayern. Wie immer eigentlich hierzulande, also auch im Halbfinale des DFB-Pokals an diesem Dienstag (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de). Viel schwerer allerdings könnte, gemessen an der zur Verfügung stehenden Konkurrenz, die Aufgabe derzeit kaum sein. Die Münchner Meistermannschaft tritt nämlich bei Bayer 04 Leverkusen an. Und der Tabellendritte ist in Top-Form und entsprechend optimistisch. Allerdings haben die Bayern auf dem Weg in das Halbfinale auch schon RB Leipzig und Titelverteidiger Borussia Dortmund ausgeschaltet.
TSV Bayer 04 Leverkusen: Leno - L. Bender, S. Bender, Tah, Henrichs - Kohr, Aranguiz - Bailey, Havertz, Brandt - Volland. - Trainer: Herrlich
FC Bayern München: Ulreich - Kimmich, Boateng, Hummels, Alaba - Martinez - Robben, Müller, James, Ribéry – Lewandowski. - Trainer: Heynckes
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Ausgangslage: Leverkusen hat seit 25 Jahren keinen Titel gewonnen - den einzigen bisher letzten nationalen Erfolg gab's 1993 im DFB-Pokal mit dem heutigen Trainer Heiko Herrlich als Stürmer - der in der ganzen Saison damals allerdings in keinem Spiel eingesetzt wurde. Sein Kollege Jupp Heynckes hat im Pokal eine durchwachsene Bilanz: Als Spieler wurde er viermal deutscher Meister, aber nie Pokalsieger. Als Trainer stehen nun auch vier deutsche Meistertitel in seiner Bilanz, aber bisher nur der Pokalsieg beim Triple 2013.
Personal: Bayer fehlen nur die Langzeitverletzten Wendell und Joel Pohjanpalo. Der vor dem 4:1 im Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt am Wochenende kurzfristig ausgefallene Innenverteidiger Jonathan Tah dürfte spielen. Die Bayern müssen außer auf Nationaltorhüter Manuel Neuer und Kingsley Coman auch auf den früheren Leverkusener Arturo Vidal verzichten. Der Einsatz von Corentin Tolisso ist fraglich. Wegen der bereits feststehenden Meisterschaft konnte Heynckes am Wochenende gegen Mönchengladbach einige Stammkräfte schonen, der FC Bayern gewann trotzdem 5:1.
Triple-Traum: 2013 verabschiedete sich Heynckes mit dem Triple aus deutscher Meisterschaft, DFB-Pokalsieg und Triumph in der Champions League vermeintlich in die Rente. Im Herbst 2017 kehrte der 72-Jährige zurück - und will mit dem erneuten Triple in den endgültigen Ruhestand. Im aktuellen Kader sieht er entsprechendes Potenzial und Motivation. "Ich denke, dass das jetzige Team und der Kader auf einem ähnlichen Weg ist." Er sei "optimistisch, dass wir unter Umständen Großes erreichen können". Kollege Herrlich will das Triple verhindern. "Es wäre schade für ihn", sagte er. "Aber darauf können wir keine Rücksicht nehmen. Champions League und Meister wäre ja auch ein schöner Erfolg."
Pokalhistorie: Fünfmal trafen Bayer und die Bayern im DFB-Pokal bisher aufeinander, nur einmal siegten die Rheinländer. 2009 gewannen sie, damals im Ausweich-Quartier in Düsseldorf, mit 4:2 im Viertelfinale und hatten durchaus Anteil daran, dass die kurze Ära von Trainer Jürgen Klinsmann in München wenig später endete. Es war bis heute die letzte Niederlage des FC Bayern vor dem Halbfinale. Allein in diesem Jahrtausend gewannen die Münchner den Pokal schon achtmal.
Quelle: ntv.de, sgi/dpa