Sevilla schmeißt Fan aus Klub Kind beleidigt Real-Madrid-Star Vinicius rassistisch
22.10.2023, 11:10 Uhr
Vinicius Junior setzt sich gegen die Anfeindungen zur Wehr.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Mit einem Remis beim FC Sevilla behauptet Real Madrid die Tabellenführung in der spanischen Liga. Getrübt wird die Partie allerdings von rassistischen Beleidigungen. Zum wiederholten Male ist Real-Stürmer Vinicius Junior Ziel der Anfeindungen. Einem Zuschauer wird umgehend die Mitgliedschaft entzogen.
Schon wieder. Schon wieder die abscheuliche Affengeste. Schon wieder wurde Vinicius Junior von Real Madrid Opfer von Rassismus. Doch diesmal wurde der Stürmerstar aus Brasilien beim 1:1 beim FC Sevilla sogar von einem Kind beleidigt. Ein weiterer Zuschauer wurde wegen eines "fremdenfeindlichen und rassistischen Verhaltens" des Stadions verwiesen und an die Behörden übergeben, wie Sevilla mitteilte. Außerdem sei ihm die Klub-Mitgliedschaft entzogen worden.
Vinicius dankte dem Klub für sein schnelles Handeln und wies auf einen weiteren Vorfall hin. "Dieses Mal von einem Kind ausgeführt", wie der 23 Jahre alte Teamkollege von Toni Kroos bei X (ehemals Twitter) schrieb: "Es ist so traurig, dass es niemanden gibt, der sie aufklären kann. Ich investiere viel in die Bildung in Brasilien, um Bürger mit einer anderen Einstellung auszubilden."
In den sozialen Medien kursieren zahlreiche Videos und Fotos, auf denen ein Mann und ein Kind rassistische Gesten machen. Auch die spanische Zeitung "Marca" veröffentlichte Fotos eines Mannes, der gegenüber Vinicius die Affengeste machte. Der Tempodribbler wird in Spanien immer wieder Ziel von rassistischen Übergriffen.
"Tut mir Leid, wenn ich mich wiederhole, aber das ist Folge Nummer 19. Und es werden immer mehr...", schrieb Vinicius: "Ich hoffe, dass die spanischen Behörden ihren Teil beitragen und einmal die Gesetzgebung ändern. Diese Leute müssen auch strafrechtlich bestraft werden." Das sei auch wichtig für die Vorbereitung auf die WM 2030, die aller Voraussicht nach zu großen Teilen in Spanien gespielt werden wird.
Das sportliche Geschehen rückte angesichts der Vorfälle auf den Tribünen in den Hintergrund. Die Elf um Toni Kroos und Antonio Rüdiger blieb in Sevilla nach zuvor drei Erfolgen in Serie sieglos. Ein Eigentor des früheren Bayern-Profis David Alaba (74. Minute) hatte Real beim Debüt des neuen Sevilla-Trainers Diego Alonso in Rückstand gebracht, ehe der Ex-Leverkusener Daniel Carvajal (78.) nach einem Kroos-Freistoß per Kopf ausglich. Mit 25 Punkten führt Real die Tabelle weiterhin vor Stadtrivale Atlético Madrid und dem Überraschungsteam FC Girona (jeweils 22) an, die beide ein Spiel weniger absolviert haben.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa