Zu unrasiert für den HSV Klopp lässt Beiersdorfer schlecht schlafen
22.09.2014, 13:40 Uhr
Beim HSV sind sie eben Pfeffersäcke und keine Piraten, sonst hätten sie gewusst: Alle die mit uns auf Kaperfahrt gehen, müssen Männer mit Bärten sein.
(Foto: imago/Norbert Schmidt)
Kaum spielt der HSV unentschieden gegen den FC Bayern, denkt Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer in ganz anderen Sphären. Er sinniert darüber, wie er 2008 Jürgen Klopp hätte verpflichten können. Dabei klingt die Geschichte aus Klopps Mund ganz anders.
Dietmar Beiersdorfer, Vorstandsvorsitzender beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, bereut mittlerweile, sich vor sechs Jahren gegen Jürgen Klopp als neuen Trainer der Hanseaten entschieden zu haben. "Ich bin nahe dran, das zu bejahen", antwortete der damalige HSV-Sportchef auf eine entsprechende Frage bei "Sky90" und fügte hinzu: "Mittlerweile hat es ein, zwei schlaflose Nächte gegeben."
Die Norddeutschen waren seinerzeit auf der Suche nach einem Nachfolger von Huub Stevens. Klopp galt als ein möglicher Kandidat, doch dann fiel Scouts in Mainz auf, dass der Coach hin und wieder verspätet sowie mehrfach unrasiert und mit löchrigen Jeans zur Übungseinheit beim FSV erschienen war.
In Beiersdorfers Version klingt die Geschichte, als hätte der HSV danach auf eine Verpflichtung Klopps verzichtet. Der allerdings erzählte der "Bild am Sonntag" vor Jahren etwas anderes: "Die Vorstände Bernd Hoffmann und Katja Kraus wollten mich. Aber der Sportdirektor Didi Beiersdorfer konnte sich einfach nicht entscheiden. Also hatte er einen Scout losgeschickt, damit der wohl mal so guckt, wie ich ausschaue. Und dann war man überrascht, dass ich so aussehe, wie ich aussehe. Da hab’ ich dann bei Herrn Beiersdorfer angerufen und gesagt: 'Falls ihr noch Interesse habt - ich sage hiermit ab!' Nein, das ging ja gar nicht."
"Großen Respekt" vor Klopp
Beiersdorfer erzählte bei "Sky 90", der HSV habe damals einen "internationalen Fokus" gehabt. "Wir haben uns dann für Martin Jol entschieden und haben die beste Saison in der Vereinsgeschichte gespielt. Dennoch ungeachtet: Jürgen Klopp hat eine wahnsinnige Trainerkarriere eingeschlagen und hingelegt, da kann man nur den allergrößten Respekt davor haben."
Die "beste Saison der Vereinsgeschichte" des sechsmaligen Deutschen Meisters und zweimaligen Europapokalsiegers endete im Halbfinale des Uefa- und des DFB-Pokals sowie auf Rang Fünf. Jol ging und wurde von Bruno Labbadia abgelöst. Klopp hingegen wechselte 2008 zum Ligarivalen Borussia Dortmund, den er bis zur deutschen Meisterschaft und ins Champions-League-Finale führte.
Quelle: ntv.de, cba/sid