Fußball

"Spezialist in Masochismus" Klopps Liverpooler fordern Wengers Arsenal

Der Gegenwind ist neu: Jürgen Klopp.

Der Gegenwind ist neu: Jürgen Klopp.

(Foto: imago/BPI)

Im Spitzenspiel der englischen Premier League zwischen Liverpool und Arsenal ist die Meisterschaft kein Thema mehr. Beide Teams kämpfen um die direkte Qualifikation für die Champions League - und brauchen dringend ein Erfolgserlebnis.

Spitzenreiter FC Chelsea ist außer Sichtweite, die englische Fußballmeisterschaft ist damit abgehakt. Der FC Liverpool und der FC Arsenal hinken den eigenen Ansprüchen hinterher. Vor dem direkten Duell an diesem Samstag (ab 18.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) stehen beide wieder einmal unter Druck. Es dürfe keine Ausreden mehr geben, mahnte Liverpools Torwart Simon Mignolet. "Wir wissen, dass der Januar nicht gerade einer der besten Monate war", sagte der belgische Nationalkeeper, "aber wir wollen nicht zurückblicken. Wir haben eine Chance gegen Arsenal und deshalb müssen wir nach vorn schauen."

In der Kritik: Arséne Wenger.

In der Kritik: Arséne Wenger.

(Foto: imago/Colorsport)

Sein Trainer Jürgen Klopp hatte nach der 1:3-Ohrfeige bei Meister Leicester City am Montag erstmals eingeräumt, seine Mannschaft, die derzeit nur auf Platz fünf der Premier-League-Tabelle steht, sei vielleicht doch nicht so gut, wie er gedacht habe. Das saß. Womöglich war es ein bisschen Selbstschutz, denn der frühere BVB-Coach ist zwar immer noch populär, angesichts der mageren Bilanz in diesem Jahr mit nur zwei Siegen aus zwölf Spielen aber nicht mehr unumstritten.

Einer der Vorwürfe: Klopp habe seine Defensive nicht im Griff. Keine Mannschaft unter den ersten Acht der Liga hat mehr Tore kassiert als Liverpool mit 33 Gegentreffern. Für Klopp ist der Gegenwind neu, Kollege Arsène Wenger hat sich beim Tabellenvierten FC Arsenal längst daran gewöhnt. "Ich bin Spezialist in Masochismus", scherzte der Franzose auf der Internetseite seines Vereins. Seit 1996 arbeitet er für die Gunners. Und alle Jahre wieder gerät er in die Kritik. Nach der 1:5-Klatsche im Achtelfinale der Champions League beim FC Bayern wurde sie wieder lauter. Am Dienstag nun steht das Rückspiel in London an, aber diese Messe ist nach menschlichem Ermessen gelesen.

Saisonverlauf spricht für Liverpool

Im Umfeld des Klubs glauben viele, dass nach zwei Jahrzehnten unter Wenger die Zeit für einen Trainerwechsel reif sei. Doch der 67-Jährige will offenbar bleiben. Auch mit Blick auf die Saisonziele blieb Wenger stur. Weder Meisterschaft noch Champions League wollte er bisher abschreiben. Doch wenn kein Fußball-Wunder passiert, geht es sowohl für Arsenal als auch für Liverpool in dieser Spielzeit nur noch um die direkte Qualifikation für die Champions League, die Klopp kürzlich als "heiligen Gral" bezeichnete.

Und auch das wird schwer, weil es den derzeitigen Tabellennachbarn in der Premier League an Konstanz mangelt. Während Liverpool bisher gegen keins der Topteams verloren hat, dafür aber gegen vermeintlich schwächere Gegner patzte, tat sich Arsenal gerade gegen die Spitzenmannschaften schwer und betrieb dann gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte Wiedergutmachung. Der Saisonverlauf spricht also für den FC Liverpool. Dessen Fans fürchten sich vermutlich mehr vor dem anschließenden Heimspiel gegen den FC Burnley, bei dem die Reds in der Hinrunde 0:2 unterlagen. Arsenal braucht seinerseits dringend einen Sieg, denn schon am Dienstag droht die nächste Enttäuschung. Dann kommen die Bayern zum Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League.

Quelle: ntv.de, Philip Dethlefs, dpa

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