Fußball

"Kein Platz für Menschlichkeit" Klose: Enke hat nichts verändert

Fußball-Nationalspieler Miroslav Klose glaubt nicht, dass die Bundesliga nach dem Selbstmord von Nationaltorwart Robert Enke menschlicher geworden ist - weil dies dem System Profifußball widersprechen würde.

Miroslav Klose

Miroslav Klose

(Foto: AP)

"Für Menschlichkeit ist auf dem Platz kein Platz", sagte der 31 Jahre alte Stürmer des FC Bayern München dem "Playboy". Das System verlange Leistung, Auslese, Sieger und Verlierer. Man müsse jetzt versuchen, so schnell wie möglich den Alltag einkehren zu lassen.

"Das ist schwer, denn es gibt noch so viele Verknüpfungen. Wie etwa das Spiel kurz nach seinem Tod in Hannover, wo man ständig an der Mittellinie herumläuft dort, wo gerade noch der Sarg von Robert stand", sagte Klose weiter, "aber wir Spieler müssen das so schnell wie möglich beiseite drängen, sonst kannst du in dem Business nicht bestehen."

Bei der Trauerfeier für Robert Enke hatte DFB-Präsident Theo Zwanziger noch einmal betont, Fußball sei nicht alles. Deshalb hatte er gefordert: "Maß, Balance, Werte wie Fairplay und Respekt sind gefragt. In allen Bereichen des Systems Fußball."

Die Worte sind wirkungslos verhallt. Für Markus Babbel sind das System Bundesliga und auch die Fans zu schnell zum Alltag zurückgekehrt. Nach seinem Rauswurf beim VfB Stuttgart Mitte Dezember übte Babbel scharfe Kritik an den VfB-Fans, die aufgrund der sportlichen Krise vehement seine Ablösung gefordert hatten, und am Profigeschäft: "Vier Wochen nach der Tragödie um Robert Enke" verrate das, "dass die Fans und die gesamte Fußballszene daraus nichts gelernt haben". Die vielen Wortmeldungen nach dem Selbstmord bewertete Babbel als "Heuchelei".

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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