Fußball

Oenning vor dem Rauswurf Köln schießt drei Tore

Nach dem Krisenduell zwischen dem 1. FC Köln und Aufsteiger 1. FC Nürnberg können die siegreichen Kölner tief durchatmen. Beim "Club" brennt angesichts von nur 12 Punkten in der Hinrunde hingegen der Baum.

Drei Tore in einem Spiel waren den Kölnern in dieser Bundesligasaison noch nicht geglückt.

Drei Tore in einem Spiel waren den Kölnern in dieser Bundesligasaison noch nicht geglückt.

(Foto: dpa)

Pedro Geromels Kopfballtreffer (37. Minute) und die Tore von Milivoje Novakovic (70./77.) bescherten den Nürnbergern die vierte Pleite nacheinander, Lukas Podolski & Co. dagegen verhinderten mit ihrem zweiten Heimsieg einen historischen Negativ-Rekord. Denn Geromel beendete nicht nur die 408-minütige Kölner Torflaute in der Fußball-Bundesliga: mit den Saisontreffern acht, neun und zehn blieb dem FC zudem die bislang schlechteste Bundesliga-Bilanz (sieben Tore nach 17 Spielen) erspart.

Im rheinischen Schneetreiben kamen die Gastgeber mit den schwierigen Platzverhältnissen besser zurecht. Taner Yalcin (7.), Novakovic (9.) und Adil Chihi (17.) kamen zu den ersten Mini-Chancen, doch erst nach 37 Minuten war die traurige Torlos-Zeit für den FC beendet. Nach einem Eckball von Chihi köpfte Geromel das erste Kölner Heimtor seit dem 17. Oktober, als Novakovic zum 1:0 gegen den FSV Mainz 05 getroffen hatte. Damit vermied der Club auch einen unfreiwilligen Eintrag in die Bundesliga-Geschichtsbücher.

"Oh, wie ist das schön"

Hätte Köln keinen Treffer erzielt, hätte der Geißbock-Club eine Tiefstmarke unterboten: Nur sieben Tore nach 17 Begegnungen hatte noch nie ein deutscher Erstligist. Tasmania 1900 Berlin (1965/66) und Eintracht Frankfurt (1988/89) halten bislang mit jeweils acht Treffern die Spitzenposition dieser "Minus-Rangliste". Mit nun zehn Toren haben alle Kölner zusammen allerdings immer noch zwei Tore weniger geschossen als Stefan Kießling von Herbstmeister Bayer Leverkusen, der die Torjägerliste anführt.

Doch nach den 90 Minuten interessierten all die negativen Zahlenspielereien nicht mehr. Die FC-Fans unter den 44.500 Zuschauern feierten den höchsten Saisonsieg ihrer Mannschaft mit "Oh, wie ist das schön"-Sprechchören.

Oenning muss um Job zittern

Dabei hatten sie vor allem in den ersten 45 Minuten keine gute Partie gesehen. Dafür waren die spielerischen Mittel auf beiden Seiten zu bescheiden. Vor allem dem "Club" merkte man nach zuletzt drei Niederlagen in Serie und 0:9 Toren die Verunsicherung an.

"Club"-Coach Michael Oenning steht vor dem Rauswurf.

"Club"-Coach Michael Oenning steht vor dem Rauswurf.

(Foto: dpa)

Obwohl Nürnbergs Coach Michael Oenning in Juri Judt, Pascal Bieler, Marcel Risse und Isaac Boakye gleich vier Neue brachte, änderte sich am ideen- und planlosen Auftritt wenig. Nach vorne ging nichts, die Franken gehen im Abstiegskampf schweren Zeiten entgegen - fraglich ist nur, ob mit oder ohne Oenning. Nach der 0:3-Niederlage muss Nürnbergs Coach ernsthaft um seinen Job fürchten.

"Natürlich ist auch die Position des Trainers zu diskutieren", sagte "Club"-Präsident Franz Schäfer nach der Partie in Köln, in der Judt (84.) zu allem Überfluss noch die Gelb-Rote Karte sah. Für Montag kündigte Schäfer angesichts der "katastrophalen Lage" mit zwölf Punkten und Tabellenplatz 17 eine genaue Analyse an. "Das ist auch für einen Neuling zu wenig", sagte Schäfer.

Poldi bedient Nova

Prinz Poldi gehörte zwar nicht zu den Torschützen, bereitete aber immerhin einen Treffer vor.

Prinz Poldi gehörte zwar nicht zu den Torschützen, bereitete aber immerhin einen Treffer vor.

(Foto: dpa)

In Köln dagegen kann sich Trainer Zvonimir Soldo etwas beruhigter in die Winterpause verabschieden. Erfreulich aus Kölner Sicht war zudem, dass beim dritten Treffer das lange verhinderte Traum-Duo Novakovic/Podolski endlich harmonierte. Nach schöner Hereingabe des 10-Millionen-Euro-Rückkehrers Lukas Podolski musste Novakovic nur noch einschieben.

Quelle: ntv.de, dpa

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