HSV überholt, Mainz im Visier Kölns Derby-Helden arbeiten am Wunder
18.03.2018, 17:39 Uhr
Yuya Osako brachte Köln im Derby gegen Leverkusen früh in Führung.
(Foto: imago/Chai v.d. Laage)
Seit dem 3. Spieltag ziert der 1. FC Köln das Bundesliga-Tabellenende. Die Horrorserie endet durch einen Sieg im Rheinderby gegen früh dezimierte Leverkusener. Während die Rote Laterne jetzt in Hamburg leuchtet, wächst in Köln der Glaube ans Wunder.
Der 1. FC Köln wittert im Abstiegskampf der Bundesliga wieder Morgenluft. Durch einen hochverdienten 2:0(1:0)-Erfolg in einem hitzigen rheinischen Derby gegen Bayer Leverkusen verließen die Kölner Derby-Helden erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder den 18. Platz und übergaben die Rote Laterne des Tabellenletzten an den Hamburger SV. Der Japaner Yuya Osako (9.) und Simon Zoller (69.) trafen für den FC zum überlebenswichtigen Sieg, der dem Klub angesichts der Niederlagen von Mainz und Wolfsburg neue Hoffnung im Abstiegskampf schenkt.

Simon Zoller (l.) machte eine Viertelstunde vor Schluss mit dem 2:0 alles klar für die Kölner.
(Foto: imago/Uwe Kraft)
Zwar trennen die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck immer noch fünf Punkte von den Mainzern, die auf dem Relegationsrang 16 stehen. Gegen den FSV bestreitet Köln aber am 7. April sein nächstes Heimspiel, es wird ein echtes Abstiegsendspiel. Leverkusen verpasste durch die Niederlage die Chance, sich mit Blick auf die vier Champions-League-Ränge in eine bessere Position zu bringen. Das Team von Coach Heiko Herrlich bleibt auf dem fünften Rang.
Kölner Konsequenz belohnt
Die Kölner gingen mit großem Selbstvertrauen in die prestigeträchtige Begegnung der rheinischen Teams, die am Samstag von Massenschlägereien zwischen Fans beider Klubs überschattet worden war. Der starke Leonardo Bittencourt bildete mit den Torschützen Osako und Zoller ein wendiges Offensivtrio, das die Leverkusener Hintermannschaft von Beginn an vor Probleme stellte. Eine Hereingabe von Bittencourt nutzte Osako zum frühen Führungstreffer. Die Gastgeber zogen sich immer wieder bis dicht vor den eigenen Strafraum zurück und kamen nach Leverkusener Ballverlusten zu Kontermöglichkeiten - doch bei denen verhielten sich die Kölner nicht konsequent genug.
Bayer 04 verzichtete auf Kevin Volland. Der Angreifer war bei seiner hochschwangeren Frau im Krankenhaus. Stattdessen führte Lucas Alario die Bayer-Offensive an. Ein kläglicher Kopfball des Argentiniers war aber die einzige Chance für die Gäste in der ersten Halbzeit. Für Alario war das Gastspiel in Müngersdorf nach 33 Minuten dann auch vorzeitig beendet. Der Video-Referee überführte ihn nach einem Ellbogenhieb an die Halsschlagader seines Gegenspielers Dominique Maroh, Schiedsrichter Harm Osmers zeigte Rot.
Die Leverkusener ließen es bis zur Pause an Ideen vermissen. Und von Leidenschaft, wie sie zu einem Derby gehört, war bei den Gästen auch lange Zeit nichts zu sehen. Mit dem eingewechselten Joel Pohjanpalo als neuem Mittelstürmer zeigte sich Bayer nach dem Seitenwechsel agiler. Gute Möglichkeiten für Julian Brandt und Sven Bender - viel mehr sprang aber nicht heraus. Für die Vorentscheidung sorgte schließlich Simon Zoller (69.), als er einen Fehler von Charles Aranguiz nutzte, der weit aufgerückten Bayer-Hintermannschaft entwischte und mühelos das 2:0 (69.) erzielte.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa