"Hat sich vieles kaputt gemacht" Kölns Schumacher tritt gegen Modeste nach
14.07.2017, 10:11 Uhr
Anthony Modeste kickt künftig in China. Dem 1. FC Köln brachte das erst viel Theater und nun viel Geld ein.
(Foto: dpa)
Vierzig Tore schießt Anthony Modeste in zwei Jahren für den 1. FC Köln, das reicht normalen Fußballern zu einem Kultstatus. Doch den hat der Franzose mit seinem bizarren Transferstreit um seinen China-Wechsel zerstört, stellt FC-Vizepräsident Schumacher klar.
Über Monate zog sich der turbulente und teils bizarre Poker um den Wechsel von Topstürmer Anthony Modeste vom 1. FC Köln zum chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian hin. Nun, nach Abschluss des Transfers am Mittwoch, hat Vizepräsident Toni Schumacher den Franzosen für das Wechseltheater scharf kritisiert. "Tony hat sich vieles kaputt gemacht und zumindest nicht die Wahrheit gesagt", erklärte der frühere Nationaltorhüter dem Magazin "Fußball-Bild".
Der 63-Jährige kann das Verhalten des Torjägers nach eigenem Bekunden nicht begreifen: "So einen Transfer-Hickhack habe ich noch nie erlebt. Jeder hätte einen normalen Wechsel zu diesen Konditionen verstanden und ihm gegönnt. Ich weiß auch nicht, wer ihn am Ende falsch beraten hat."
Modeste wird zunächst zwei Jahre lang für sechs Millionen Euro an Tianjin ausgeliehen, anschließend besteht für die Chinesen eine bindende Kaufoption über 29 Millionen Euro. Damit würden die Kölner dann wohl auf die ursprünglich geforderte Summe von rund 35 Millionen Euro kommen. Es wäre für den Verein ein Rekordtransfer.
Nach dieser Einigung war ein Termin vor dem Arbeitsgericht hinfällig geworden. Dort hatte der Angreifer auf Wiederteilnahme am Trainingsbetrieb des FC geklagt, von dem er wegen des Wechseltheaters ausgeschlossen worden war. Der Verein hatte erklärt, Modeste solle sich lieber Gedanken über seine Zukunft machen.
Mannschaft wieder im Mittelpunkt
Trotzdem wollte FC-Manager Jörg Schmadtke keinesfalls Negatives über Modeste sagen. "Fakt ist: Er hat vierzig Tore in zwei Jahren geschossen. Das war eine super Leistung und dafür sind wir sehr dankbar. Am Ende werden die Tore in Erinnerung bleiben und dass wir es mit seinen 25 Treffern in der vergangenen Saison in die Europa League geschafft haben", ließ Schmadtke wissen. In China wünscht er dem Franzosen "viel Glück".
Kölns Trainer Peter Stöger zeigte sich erleichtert, dass das Theater um Modeste Vergangenheit ist. "Mir kamen die anderen Spieler zuletzt zu kurz. Es ist schön, wenn sie jetzt wieder im Mittelpunkt stehen", sagte der Österreicher im Trainingslager in Bad Radkersburg/Steiermark.
Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa