Fußball

Top-Joker verhindert Schlimmeres Kolossale Aussetzer nerven Union Berlin massiv

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Saint-Gilloise bleibt für Union Berlin ein ekliger Gegner. Auch, wenn die Eisernen in der Europa League noch ein Remis erkämpfen: Zwischen die Freude über die Nehmerqualitäten mischt sich Frust. Dennoch bemühen sich die Berliner um Optimismus. Aus gutem Grund.

Der emotionale Ausgleichstreffer von Sven Michel und die erneut bewiesenen Comeback-Qualitäten konnten den Ärger beim 1. FC Union Berlin nicht komplett überdecken. Zu missmutig stimmten die verpassten Chancen und leichtfertig geschenkten Gegentore beim 3:3 (1:1) gegen Royale Union Saint-Gilloise Trainer und Profis. "So darfst du eine Mannschaft nicht einladen", sagte Coach Urs Fischer nach dem Hinspiel im Achtelfinale der Europa League. Was er meinte, waren vor allem die Tore zwei und drei der Belgier. Immerhin aber: "Die Mentalität" und "Moral" seiner Mannschaft habe "gestimmt".

Dem 1:2 von Yorbe Vertessen (58. Minute) ging ein unbedrängter Fehlpass von Kapitän Christopher Trimmel voraus, beim 2:3 durch Victor Boniface (72.) liefen die Berliner viel zu offen in einen Konter. Doch auch das erste Tor von Boniface (28.) der Gäste trug zur Verstimmung des Schweizers bei. "Aus dem Nichts eigentlich bekommst du ein Gegentor, was wir nicht verteidigt haben." Josip Juranovic (42.), Robin Knoche (69.) und am Ende eben Michel (89.) glichen immer wieder für den Fußball-Bundesligisten aus und sorgten so für ein halbwegs versöhnliches Ergebnis.

"Wir wissen, wie der Fußball ist"

"Wenn wir jetzt mit einer Niederlage ins Rückspiel hätten gehen müssen, wäre es eklig geworden. Jetzt liegen die Karten offen", sagte der Super-Joker, der zuletzt wenig gespielt hatte. Eine Einsatzgarantie für die Bundesliga-Partie beim VfL Wolfsburg am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN und im Liveticker bei ntv.de) bekam er von seinem Coach deshalb aber nicht. "Ich freue mich für ihn, aber ich freue mich immer für meine Stürmer, wenn sie treffen. Das Wichtigste ist, dass wir noch ausgleichen konnten", so Fischer.

Der belgische Spitzenklub, nach wie vor die einzige Mannschaft, die in dieser Saison in der Alten Försterei gewinnen konnte, präsentierte sich wie schon in der Vorrunde als unbequemer Gegner. Trotzdem war für die Köpenicker mehr drin als ein Remis. "Speziell das zweite und dritte Tor waren individuelle Fehler. Das Zweite geht klar auf meine Kappe. Aber wir wissen, wie der Fußball ist. Das passiert mal", sagte Kapitän Christopher Trimmel, der die Mannschaft immer im emotionalen Gleichgewicht halten will.

"Weiß nicht, wie ich das einordnen soll"

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Bei Abwehrchef Robin Knoche, der einen Handelfmeter verschoss und erst den Nachschuss verwandelte, war der Frust schon größer. "Ich weiß noch gar nicht, wie ich das einordnen soll", sagte der Torschütze. "Wir haben uns bei zweieinhalb der drei Gegentore zu dumm angestellt. Das darf uns nicht passieren, gerade zu Hause. Im Endeffekt wäre mehr drin gewesen." Mut machen darf den Berlinern, dass sie sich offensiv deutlich verbessert zeigten und ein deutliches Chancenplus verbuchten. "Wir waren heute präziser und sind darum auch zu mehr Möglichkeiten gekommen", sagte Fischer. "Ich fand es auch gut, dass die Mannschaft eine Mischung gefunden hat, auch mal versucht hat, eine spielerische Lösung zu finden."

Dazu spricht für die Berliner im Rückspiel in einer Woche im Lotto Park von Anderlecht (21 bei RTL und im Liveticker bei ntv.de): Das zweite Spiel der Gruppenphase gewannen die Eisernen in Belgien. Für solche Statistik-Spielchen hatte Knoche am Abend aber noch keine Muße: "Am Ende ist mir das völlig egal, wie das aussieht. Hauptsache wir kommen eine Runde weiter."

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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