Bayern schleicht, Liverpool rast Kovac erzürnt mit bizarrem Team-Vergleich
28.10.2019, 17:37 Uhr
Der Dirigent abseits des Platzes ist unzufrieden: Niko Kovac.
(Foto: imago images/ActionPictures)
Der FC Bayern hinkt hinter den eigenen Erwartungen her - spielerisch läuft es maximal semioptimal, punktetechnisch ist Platz zwei in der Fußball-Bundesliga nicht der Anspruch des Rekordmeisters. Statt zu beruhigen, bringt Trainer Kovac nun erneut die Fans gegen sich auf.
Ruhe und Zufriedenheit sieht anders aus: Beim FC Bayern herrscht derzeit keine Hochstimmung. Als Tabellenzweiter der Fußball-Bundesliga wird das Team nicht den Ansprüchen gerecht - zumal die spielerische Leistung zuletzt nicht sonderlich ansehnlich war. Und offenbar ist es um die Nerven von Niko Kovac nicht zum Besten bestellt.
Bei der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel gegen den VfL Bochum wird der Trainer nach seinem Urteil zum FC Liverpool gefragt. Das Premier-League-Team von Jürgen Klopp hatte das Topspiel gegen Tottenham Hotspur noch zu einem 2:1-Sieg gedreht. Er lobte die Mannschaft, zog aber gleichzeitig einen bizarren Vergleich zu seinem eigenen Team: "Was Liverpool gestern gemacht hat, hat gezeigt, dass sie verdient Champions-League-Sieger geworden sind. Man muss aber auch die Spielertypen haben. Man kann nicht versuchen, 200 Kilometer pro Stunde auf der Autobahn zu fahren, wenn man nur 100 schafft. Man muss das anpassen, was man hat. Wir haben andere Spielertypen. Wir müssen einen guten Mix finden."
Kovac entfacht Kritik-Feuerwerk
Bitte was? Ist Kovac also mit seinem Kader unzufrieden? Hätte er gern andere, sprich qualitativ hochwertigere Spieler? Es ist nicht die erste unglückliche Aussage des 48-Jährigen. Erst vor Kurzem hatte er über die Zukunft von Thomas Müller gesagt: "Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen." Damit bringt er sich und sein Team aus der Ruhe und entfacht das Feuerwerk der Kritik erst richtig.
Denn bei Twitter reagieren die Fans des FC Bayern äußert unwirsch auf die jüngsten Äußerungen. So heißt es unter anderem, dass die Spieler wohl "langsam die Nase voll haben, wenn der die dauernd als zweite Wahl darstellt". Ein anderer User bezeichnet Kovac als "respektlos", es fehle ihm an jeder Selbstkritik. Außerdem heißt es bei Twitter: "Lieber Niko, man kann auch einen Ferrari zur Verfügung haben und nicht wissen, wie man damit in den 2. Gang kommt."
Nun ist es wahrscheinlich so, dass der Trainer diese Aussage unbedacht ohne größere Kritik-Absicht tätigte. Schließlich ist es nicht falsch, dass er andere Spielertypen im Kader hat, als sie sein Kollege Klopp aufstellen kann. Unglücklich allerdings bleibt der Spruch allemal - und das hätte er nach den letztmaligen Aufregern ahnen können.
Wieder einmal müssen sich Kovac und der FC Bayern also harscher Kritik erwehren, die sie selbst heraufbeschworen haben. Am Dienstag spielt der deutsche Fußball-Rekordmeister nun im Pokal in Bochum (20 Uhr im Liveticker bei n-tv.de). Vielleicht stimmt da zumindest die sportliche Antwort. Davon scheint Kovac auszugehen.
Quelle: ntv.de, ara