Berührendes Interview bei Sky Krieg in der Ukraine wühlt Salihamidžić auf
26.02.2022, 22:58 Uhr
Hasan Salihamidžić weiß, wie sich Krieg anfühlt.
(Foto: imago images/Eibner)
Mitten in Europa tobt Krieg und das macht Hasan Salihamidžić fassungslos. Der Sportvorstand des FC Bayern hat selbst erlebt, wie es sich anfühlt, wenn die Bomben fallen. Im TV-Interview wird er extrem emotional und fühlt sich an seine eigene Geschichte erinnert.
Hasan Salihamidžić kennt den Krieg. Er war mittendrin. 1992 war Hasan Salihamidžić von seinem Geburtsort Jablanica im damaligen Jugoslawien und heutigen Bosnien und Herzegowina nach Deutschland, nach Hamburg geflüchtet, um der Barbarei des Balkan-Kriegs zu entkommen. "Es waren furchtbare Zeiten. Jablanica wurde bombardiert. Ein Blindgänger schlug genau bei uns im Flur ein. Gott sei Dank haben bei uns alle überlebt", erzählte er im November des vergangenen Jahres im "DFL-Magazin".
Und nur wenige Monate später muss er wieder über den Krieg sprechen. Der Sportvorstand des FC Bayern fühlt sich durch die russische Invasion in die Ukraine schmerzlich an die eigene Vergangenheit erinnert. Vor dem Spiel der Münchner in der Fußball-Bundesliga bei Eintracht Frankfurt wird der 45-Jährige extrem emotional. "Ich kann einfach nicht glauben, dass wir in dieser Zeit einen Angriffskrieg mitten in Europa haben", sagte der aufgewühlte Salihamidžić. "Ich bin schockiert - wie alle von uns - und ich hoffe, dass das ganz schnell aufhört."
Der Bosnier gibt in dem Gespräch bei Sky Einblicke in seine Gefühlslage. "Dass ich diese Zeit erlebt habe, das ist die schlimmste Zeit, die man erleben kann. Meine Familie war da unten. Die Sorgen, die man sich macht, sind unvorstellbar." Salihamidzic war damals 15 Jahre alt. Auf seiner Flucht wurde er "in einem Bus an mehreren Checkpoints vorbei nach Kroatien geschmuggelt". An der Grenze zu Slowenien hätten sich dann die kroatischen Soldaten "kaputtgelacht", als er sagte, dass sein Ziel Hamburg sei, um dort Profi zu werden. Über Split und Dortmund erreichte Salihamidzic aber die Hansestadt, wurde Berufs-Fußballer und schließlich Sportvorstand beim Rekordmeister.
In Frankfurt hatte es vor Anpfiff wie auch in den anderen Bundesligapartien eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer des Ukraine-Kriegs gegeben. Vor dem Spiel war auf dem Videowürfel die unmissverständliche Botschaft "Stop it, Putin!" zu lesen. Das Spiel endete mit einem 1:0-Sieg für den FC Bayern. Den Siegtreffer erzielte der eingewechselte Leroy Sané in der 71. Minute.
Quelle: ntv.de, tno