Bei Zuschlag für Deutschland Lahm wird EM-Organisationschef 2024
16.08.2018, 10:13 Uhr
Philipp Lahm wirkt bislang als Botschafter - steigt beim DFB auf.
(Foto: dpa)
Philipp Lahm wird Organisationschef der Fußball-EM 2024. Voraussetzung ist allerdings, dass Deutschland den Zuschlag für die Ausrichtung des Turniers erhält. Zudem werde Lahm dann zum Präsidium des DFB gehören, teilt der Verband mit.
Weltmeisterkapitän Philipp Lahm wird im Falle der Vergabe der EM 2024 nach Deutschland Chef des Organisationskomitees. Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag. In seiner neuen Funktion würde der 113-malige Nationalspieler, bislang Botschafter der deutschen EM-Bewerbung, auch als kooptiertes Mitglied dem DFB-Präsidium angehören.
"Es war von Beginn meiner Tätigkeit als Botschafter für die EM 2024 an mein Wunsch, langfristig Verantwortung zu übernehmen", sagte der DFB-Ehrenspielführer: "Die neue Aufgabe als Turnierchef bietet mir eine sehr interessante Möglichkeit dazu. Als Nationalspieler und zuletzt in meiner Rolle als Botschafter habe ich den DFB stets als sehr professionell kennengelernt. Gemeinsam mit dem Bewerbungsteam werde ich in den kommenden Wochen alles daran setzen, die Euro 2024 auch tatsächlich nach Deutschland zu holen."
"Die Entscheidung, Philipp Lahm langfristig an den Verband zu binden, ist in enger Abstimmung und mit breiter Zustimmung des DFB-Präsidiums und Vertretern aus der Bundesliga gefallen", sagte Grindel. DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius fügte hinzu: "Aus seiner aktiven Zeit verfügt Philipp Lahm über große sportliche Erfahrung, die er in verantwortungsvoller Position bei der Vorbereitung auf die EM 2024 einbringen kann." Die exakten Arbeitsaufgaben des neuen OK-Chefs wird der DFB im Erfolgsfall nach der Vergabe mit der Uefa abstimmen.
Große Erfahrung Lahms sei wertvoll
Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) entscheidet am 27. September über den Ausrichter des Turniers in sechs Jahren. Einziger Konkurrent ist die Türkei. Wahlberechtigt sind 18 Funktionäre, DFB-Präsident Reinhard Grindel und sein türkischer Amtskollege Servet Yardimci dürfen keine Stimme abgeben. Unter den wahlberechtigten Funktionären hat der DFB wohl noch eine zumindest knappe Mehrheit, aber gerade die osteuropäischen Delegierten gelten als potenzielle Türkei-Unterstützer.
Deutschland hatte während der WM mit Werbefigur Lahm auf Infrastruktur, aber auch auf Themen wie Pressefreiheit und Menschenrechte - in klarer Abgrenzung zur Türkei - gesetzt. Deshalb waren die Fotos von Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für DFB-Chef Grindel auch ein PR-Desaster im Vorfeld der EM-Vergabe.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa