Fußball

FA ermittelt in England Lampard als "Stricherjunge" homophob verhöhnt

Frank Lampard steht nach dem Pokalspiel gegen Manchester United im Fokus.

Frank Lampard steht nach dem Pokalspiel gegen Manchester United im Fokus.

(Foto: IMAGO/Shutterstock)

Fans von Manchester United verspotten beim Pokalspiel gegen den FC Everton am Freitag den gegnerischen Trainer Frank Lampard mit homophoben Gesängen. Der englische Fußballverband ermittelt, United entschuldigt sich - und LGBTQ+-Gruppen fordern Bestrafungen.

Der englische Fußballverband (FA) hat nach dem 3:1-Sieg von Manchester United im FA-Cup gegen den FC Everton eine Untersuchung wegen homophober Gesänge eingeleitet. Das berichteten mehrere englische Medien übereinstimmend. United-Fans hatten Evertons Trainer Frank Lampard in der zweiten Halbzeit der Freitagabendpartie als "rent boy" (Stricherjunge) verhöhnt.

In einer Erklärung des Verbandes hieß es: "Wir verurteilen die Verwendung des Begriffs "rent boy" aufs Schärfste und sind entschlossen, ihn aus unserem Spiel zu verbannen." Ein Teil der Arbeit der FA bestehe in diesem Bereich darin, "den zuständigen Behörden Stellungnahmen von LGBTQ+-Fans zur Verfügung zu stellen, in denen diese darlegen, wie sich derartige Gesänge auf ihre Erfahrungen und ihr Gefühl der Integration bei Fußballspielen auswirken". Dadurch solle "eine klarere Haltung und ein besseres Verständnis für die Gesänge geschaffen werden". Die FA sei "entschieden gegen jede Form von Diskriminierung" und bemühe sich, "ein sicheres Umfeld für alle" zu schaffen.

"Auf schärfste Art gegen die Schuldigen vorgehen"

Die Gesänge bezogen sich offenbar auf Lampards langjährige Verbindung zum FC Chelsea, wo der 44-Jährige zwischen 2001 und 2014 gespielt hatte. Bei den Blues arbeitete Lampard vor seinem Engagement beim FC Everton auch als Trainer.

"Homophobie, wie alle Formen der Diskriminierung, hat im Fußball keinen Platz", teilte Manchester United mit. Der Klub sei stolz auf seine vielfältige Fangemeinde "und auf die Arbeit, die wir geleistet haben, um solche Vorfälle, wie wir sie heute leider gehört haben, zu reduzieren. Man werde sich "weiterhin für Inklusion einsetzen und gegen diskriminierende Übergriffe, sei es in den Stadien oder im Internet, vorgehen". Unter anderem wolle United Fans darüber aufklären, "dass diskriminierende Sprache eine Beleidigung darstellt".

Rainbow Devils, die LGBTQ+-Fangruppe von United, forderte den Verein auf, die Verantwortlichen für die Gesänge zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen. "Wir verurteilen die Verspottung von Frank Lampard mit den illegalen und homophoben Gesängen eines Teils unserer Fans aufs Schärfste und fordern den Verein auf, Maßnahmen zu ergreifen", erklärte die Gruppe in einem Tweet. "Wir fordern Manchester United auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Schuldigen zu identifizieren und auf die schärfste Art und Weise gegen sie vorzugehen."

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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