Fußball

Siegtreffer "noch nicht angesehen" Löw kann WM-Triumph noch nicht fassen

"Was bedeutet dieser Titel für die Zukunft? Für den deutschen Fußball? Für mich?", fragt sich Joachim Löw fünf Tage nach dem WM-Sieg.

"Was bedeutet dieser Titel für die Zukunft? Für den deutschen Fußball? Für mich?", fragt sich Joachim Löw fünf Tage nach dem WM-Sieg.

(Foto: picture alliance / dpa)

Knapp eine Woche nach dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft hat Bundestrainer Joachim Löw den Triumph noch immer nicht verarbeitet. Es sei in jedem Fall "ein gutes Gefühl". Doch Löws schönster Moment des Turniers war nicht einmal das Finale.

Bundestrainer Joachim Löw hat den WM-Sieg seiner Mannschaft noch immer nicht ganz verarbeitet. Er fange "erst so langsam an", den Gewinn des Turniers in Brasilien in seiner Gesamtheit zu begreifen. "Ich brauche noch etwas Zeit, um alles einzuordnen: Was bedeutet dieser Titel für die Zukunft? Für den deutschen Fußball? Für mich?", sagte er der "Bild"-Zeitung. Im Moment sei er noch immer überdreht, aufgewühlt, voller Emotionen und Adrenalin. "Aber eines spüre ich schon: Weltmeister, das ist ein gutes Gefühl."

Löw hatte am Sonntag mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft das WM-Finale in Rio de Janeiro gegen Argentinien mit 1:0 nach Verlängerung gewonnen. Den Siegtreffer von Mario Götze habe er aber "noch nicht ein einziges Mal im Fernsehen gesehen", betonte der Nationaltrainer. "Diese 113. Minute, die muss ich mir doch jetzt mal anschauen - und sie einfach nur genießen."

Als schönsten Moment der WM schilderte Löw die Eindrücke nach dem 7:1-Sieg im Halbfinale über WM-Gastgeber Brasilien auf dem Weg zum Flughafen und später zum Hotel. "Alle Brasilianer standen an der Straße und haben uns applaudiert, obwohl ihre Mannschaft die größte Niederlage in der WM-Geschichte einstecken musste", erzählte Löw: "Tausende haben gejubelt und 'Germany' gerufen. Das war das wunderbarste Gefühl bei der WM für mich. Das werde ich nie wieder vergessen."

Im Finale sei dann das Tor der emotionalste Moment gewesen. "Da wusste ich, dass jetzt nichts mehr passiert." Bereits vor dem Anpfiff sei ihm klar gewesen: "Jetzt ist unsere Zeit, jetzt können wir das Meisterstück machen." Er habe gewusst: "Heute ist unser Tag! Wenn nicht wir, wer dann? Wer dann?"

Offen ließ Löw indes weiter seine Zukunft. Man möge es als Außenstehender nicht glauben - doch er habe "wirklich noch nicht darüber nachgedacht, was nach dem Turnier passiert", sagte er. Nun wolle er erst einmal nach Hause. "Ich habe mit meiner Frau extra nichts gebucht, wir machen alles spontan." Die Spieler indes müssten ja bereits in drei Wochen wieder antreten, "da habe ich es etwas besser".

Quelle: ntv.de, bwe/dpa

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