Teamgeist, Trainingslager, Tests Löw profitiert vom Scheitern der Bayern
04.05.2016, 16:00 Uhr
Natürlich hätte er sich über einen Finaleinzug des FC Bayern gefreut, sagt Joachim Löw. Doch Fakt ist: Hätten die Bayern-Profis aus dem EM-Kader Ende Mai den Termin in Mailand gehabt, hätte das die Vorbereitung der Nationalmannschaft massiv beeinflusst.
Der verpasste Einzug des FC Bayern München ins Champions-League-Finale erleichtert Joachim Löw die Vorbereitung der deutschen Nationalmannschaft auf die Fußball-Europameisterschaft. Der Bundestrainer kann für das Trainingslager in der Schweiz nun auch in vollem Umfang mit den Münchner Weltmeistern planen. Der vorläufige EM-Kader, den Löw am 17. Mai in Berlin bekanntgeben wird, bezieht am 23. Mai das Trainingslager in Ascona. Es dauert bis zum 3. Juni.
Die Spieler des FC Bayern und der Dortmunder Borussia sollen wegen des DFB-Pokalendspiels am Samstag, 21. Mai, im Berliner Olympiastadion einen Tag später anreisen. Das Champions-League-Endspiel findet am 28. Mai statt. Bei einer Finalteilnahme hätten die vier für die EM-Endrunde gesetzten Bayern-Akteure Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Thomas Müller und Mario Götze einen Großteil der Vorbereitung und auch das erste von zwei Testspielen am 19. Mai in Augsburg gegen die Slowakei verpasst.
Löw hätte sich trotz der möglichen Komplikationen "wahnsinnig" gefreut, wenn die Bayern das Finale erreicht hätten. "Das wäre für den deutschen Fußball und die Spieler toll", äußerte der 56-Jährige in der Halbzeitpause der Halbfinalpartie gegen Atlético Madrid dem Bezahlsender Sky. Die Münchner schieden nach dem 0:1 im Hinspiel trotz eines 2:1-Sieges aus. Nun könnten Löw und die DFB-Elf profitieren. Nach Einschätzung von Teammanager Oliver Bierhoff wäre es bei einem Münchner Finaleinzug schwierig geworden, "schon in der Vorbereitung für ein geschlossenes Teamerlebnis zu sorgen", wie das im Vorfeld der erfolgreichen WM vor zwei Jahren in Brasilien gelungen sei.
Quelle: ntv.de, jgu/dpa