Ex-Verbandschef schuldig Luis Rubiales nach Hermoso-Kuss für sexuellen Übergriff verurteilt
20.02.2025, 13:55 Uhr
Rubiales küsste Hermoso nach dem WM-Finale.
(Foto: IMAGO/Sports Press Photo)
Anderthalb Jahre nach dem Skandal: Luis Rubiales wird wegen eines sexuellen Übergriffs verurteilt. Der Ex-Präsident des spanischen Fußballverbandes hatte nach dem WM-Finale 2023 die Fußballerin Jenni Hermoso ohne ihre Zustimmung auf den Mund geküsst. Ein Punkt der Anklage wird fallengelassen.
Luis Rubiales, der ehemalige Präsident des spanischen Fußballverbandes, wurde wegen sexueller Belästigung der Fußballerin Jenni Hermoso für schuldig befunden, weil er sie ohne ihre Zustimmung nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2023 durch die spanische Frauenmannschaft am Kopf gepackt und auf die Lippen geküsst hatte. Rubiales, der vom Vorwurf der Nötigung freigesprochen wurde, wurde vom Nationalen Gericht Spaniens zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro verurteilt und entkommt einer Gefängnisstrafe.
Zudem ist es dem früheren Verbandsboss ein Jahr lang verboten, sich der Nationalspielerin im Umkreis von 200 Metern zu nähern. Die Weltmeisterin Hermoso hatte zuvor im Prozess ausgesagt, dass sie dem ehemaligen spanischen Fußballchef "niemals" zugestimmt habe, sie auf die Lippen zu küssen - und dass dieser Moment "einen der glücklichsten Tage" ihres Lebens verdorben habe. Seit einer Reform des spanischen Strafrechts gilt ein nicht einvernehmlicher Kuss als sexueller Übergriff.
Der 47-jährige Rubiales wurde wegen sexueller Nötigung angeklagt und weil er versucht haben soll, Hermoso zu zwingen, zu erklären, dass der Kuss einvernehmlich gewesen sei. Die Staatsanwältin Marta Durántez Gil hatte zweieinhalb Jahre Haft für den Ex-Präsidenten gefordert.
Rubiales bestritt die Vorwürfe und behauptete, der Kuss sei einvernehmlich gewesen und in einem "Moment des Jubels" passiert. Die Episode, die den Triumph des Teams im August 2023 überschattete und eine nationale und internationale Debatte über Sexismus und Einwilligung auslöste, führte dazu, dass Hermoso Morddrohungen erhielt und Rubiales schließlich als Vorsitzender des Verbandes zurücktrat.
Drei weitere Personen standen ebenfalls vor Gericht, weil sie Hermoso angeblich unter Druck gesetzt hatten, um zu behaupten, der Kuss sei einvernehmlich gewesen: der ehemalige Cheftrainer der Frauen-Nationalmannschaft Jorge Vilda, der ehemalige Sportdirektor des spanischen Fußballverbands Albert Luque und der ehemalige Marketingchef des Verbands Rubén Rivera. Alle drei hatten die gegen sie erhobenen Vorwürfe bestritten und alle drei wurden vom Vorwurf der Nötigung freigesprochen.
Quelle: ntv.de, dbe