Fußball

Weiter Konfusion beim Hamburger SV Magath? Slomka? Auf jeden Fall Chaos!

Trümmerhaufen HSV: Das 0:5 im Pokal gegen den FC Bayern war ein spielerischer Offenbarungseid.

Trümmerhaufen HSV: Das 0:5 im Pokal gegen den FC Bayern war ein spielerischer Offenbarungseid.

(Foto: imago/Metelmann)

Felix Magath ist bereit, den Hamburger SV als Trainer und Manager in Doppelfunktion zu retten. Doch die Rückkehr der Klub-Ikone droht zu platzen. Nach tagelangem Machtkampf bleibt der HSV-Aufsichtsrat zerstritten. Das bringt Mirko Slomka ins Spiel.

Felix Magath: Retter in der Warteschleife.

Felix Magath: Retter in der Warteschleife.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das zähe Warten auf Heilsbringer Felix Magath geht beim Hamburger SV in die nächste Runde. Seit rund einer Woche werben Teile des Aufsichtsrats intensiv um den 60-Jährigen, doch die nötige Zweidrittelmehrheit für dessen Inthronisierung als Trainermanager lässt weiter auf sich warten.

Allerdings: Nach dem vierten Pflichtspiel des Jahres ohne Torerfolg haben nun auch die Spieler des HSV angefangen, um Erlösung zu betteln. Was Investor Klaus-Michael Kühne zuletzt via Email an Magath machte ("Werden Sie Sportdirektor und Trainer beim HSV – dann wird alles gut!"), taten ihm die verunsicherten Kicker auf dem Platz gleich: Die 0:5-Klatsche im Pokal gegen die Bayern war eine Offenbarung des spielerischen Totalschadens, 19 Prozent Ballbesitz sind so desaströs wie sie klingen. Heiko Westermann, Marcel Jansen & Co. sandten eine Botschaft: "Herr, hilf‘, sonst sind wir verloren!" Ganz vorne im Chor: Rafael van der Vaart, der sich nach 40 uninspirierten Minuten verletzt auswechseln ließ.

Entscheidung vor dem Endspiel

Die Hilferufe werden scheinbar erhört. Wie das "Hamburger Abendblatt" herausgefunden haben will, kann nun alles ganz schnell gehen. So soll definitiv noch vor dem "wichtigsten Spiel des Jahres" (Bert van Marwijk) am Samstag bei Eintracht Braunschweig eine Entscheidung fallen - allerdings mit bizarren Konsequenzen: Sollte es bis spätestens Freitagabend keine Einigung innerhalb des Kontrollgremiums geben, wird es in der laufenden Saison kein Engagement Magaths auf der Trainerbank des Bundesliga-Dinos geben.

Dann würde Oliver Kreuzer wohl auch Sportchef bleiben - und hätte direkt die undankbare Aufgabe, sich dem Druck des Aufsichtsrats zu beugen und noch vor dem Spiel beim Tabellenschlusslicht, also quasi postwendend, Trainer van Marwijk zu entlassen. Der sehnt sich vermutlich ohnehin längst an einen einsamen Palmenstrand, um den selbstzerstörerischen Hamburger Wahnsinn hinter sich zu lassen. Als heißester Nachfolger für den Holländer soll nach Informationen des Blattes dann Ex-Hannover-Coach Mirko Slomka ins Spiel kommen.

Magath für höhere Aufgaben prädestiniert

Gibt es jedoch eine Einigung mit Magath, kann die gesamte Führungsriege um Vorstandsboss Carl-Edgar Jarchow ihre Koffer packen. "Ich gehe davon aus, dass van Marwijk in Braunschweig auf der Bank sitzen wird. Ob ich dann aber noch Sportchef bin, weiß ich nicht", sagte Kreuzer zuletzt nebulös - symptomatisch für die Verwirrung, die in und um den Verein herrscht. Denn auch Magath selbst scheint das fast schon devote Schachern um seine Person nicht ganz geheuer zu sein, er hofft umso mehr auf eine schnelle Lösung.

Apropos Schach(ern): Am heutigen Abend weilt Magath wieder in der Hansestadt. Auf der Veranstaltung "Yes 2 Chess" soll der Chef-Stratege in Kindern schon mal die Leidenschaft für das Schachspiel entfachen. Wer das schafft, scheint für höhere Aufgaben mehr als prädestiniert zu sein. Bei den Erwachsenen vom HSV könnte Magath nahtlos anknüpfen, denn Leidenschaft auf dem Fußballplatz hat man dort schon lange nicht mehr gesehen.

Quelle: ntv.de, sport.de

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