Fußball

Irres 10-Tore-Spektakel Mönchengladbach kann Halbzeit aus der Hölle nur fast noch reparieren

Es war ewig ein trostloser Fußballabend für Borussia Mönchengladbach.

Es war ewig ein trostloser Fußballabend für Borussia Mönchengladbach.

(Foto: IMAGO/Jan Huebner)

Eintracht Frankfurt liefert am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga erneut ein Torspektakel, kommt nach dem 3:4 aus der Vorwoche diesmal allerdings aus dem Jubeln nicht mehr raus. Gegner Borussia Mönchengladbach verliert das Duell schon in der ersten Hälfte. Am Ende steht das torreichste Spiel der Saison.

"Eugen Polanski"-Sprechchöre hallten durch den Borussia-Park. Die Pfiffe, die noch während des Spieles immer wieder zu hören waren, verstummten in der Schlussphase. Denn die Gladbacher hatten nach einer katastrophalen Halbzeit Charakter gezeigt - und der Interimstrainer wurde dafür von den Fans gefeiert.

Dennoch: Borussia Mönchengladbach hat einen neuen Tiefpunkt in der Fußball-Bundesliga erreicht. Im zweiten Spiel mit Polanski an der Seitenlinie verloren die weiterhin sieglosen Fohlen 4:6 (0:5) (Highlights auf RTL+) gegen den Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt und sind mit lediglich zwei Zählern Tabellenletzter - erstmals seit zehn Jahren.

"Von allem nichts"

"Das war einfach von allem gar nichts. Wir haben überhaupt nichts auf den Platz bekommen. Ich bin extrem bedient und angefressen", sagte Kapitän Rocco Reitz bei Sky: "Da muss jeder den Fehler bei sich selbst suchen. Von Minute eins bis 47 war das katastrophal von uns." Sowohl Reitz als auch Haris Tabakovic nahmen nach dem Spiel den Trainer in Schutz. "Der Trainer hat uns super vorbereitet und sehr leidenschaftlich gearbeitet, aber am Ende müssen wir Spieler es auf dem Platz reißen", sagte Tabakovic.

Frankfurts Kapitän Robin Koch mit einem Doppelpack (10., 47.), Ansgar Knauff (15.), Jonathan Burkardt (35.), Farès Chaibi (39.) und der überragende Can Uzun (45.+1) trafen für die spielfreudigen Gäste, die vor den Härtetests in der kommenden Woche in der Königsklasse bei Atlético Madrid und in der Liga gegen Bayern München viel Selbstvertrauen sammelten.

Die Borussia zeigte in der Schlussphase eine Reaktion und kam durch Tore von Jens Castrop (72.), Tabakovic (78.), Yannik Engelhardt (83.) und Grant-Leon Ranos (90.+9) noch einmal heran. Ob Polanski auch am nächsten Spieltag gegen den SC Freiburg auf der Trainerbank sitzen wird, ist noch offen. Der in der Kritik stehende Sport-Geschäftsführer Roland Virkus hatte dem ehemaligen Gladbach-Profi zunächst nur zwei Spiele als Coach zugesagt.

"Ich will einfach nur versuchen, die Mannschaft erfolgreich zu führen - am besten mit Siegen", hatte Polanski vor seiner zweiten Bewährungschance betont. Gegen Frankfurt setzte er dabei auf die Startelf, die beim 1:1 in Leverkusen überzeugt hatte. SGE-Trainer Dino Toppmöller nahm im Vergleich zum wilden 3:4 gegen Union Berlin hingegen gleich drei Wechsel vor, unter anderem stürmte Burkardt wieder von Beginn an.

"Virkus raus!"

Das Heimteam setzte zunächst auf Konter, Frankfurt übernahm die Spielkontrolle - und war bei Standardsituationen brandgefährlich. Bei einem Freistoß verzog Ritsu Doan zunächst noch knapp am Tor vorbei (8.), zwei Minuten danach traf aber Koch nach einer Ecke per Kopf. Wenig später nutzte Knauff das Durcheinander in der Gladbacher Hintermannschaft nach einem erneuten Freistoß - und Polanski pfefferte seine Wasserflasche genervt auf den Boden.

Während die Offensivabteilung der Borussia harmlos agierte, hatte der Angriff der Frankfurter leichtes Spiel, Burkardt erzielte aus kurzer Distanz den dritten Treffer. Polanski reagierte mit einem Doppelwechsel, doch es wurde nicht besser. Chaibi und Uzun erhöhten, sorgten so für den höchsten Gladbacher Rückstand zur Pause seit dem 0:6 im Dezember 2021 gegen den SC Freiburg - und aus der Heimkurve schallten laute "Virkus raus"-Rufe.

Als Koch dann kurz nach der Halbzeit seinen zweiten Treffer erzielte, hatten viele Gladbacher Fans schon enttäuscht die Heimreise angetreten. Sie verpassten das späte Aufbäumen der Fohlen.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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