Nach Randale bei Leverkusen-Köln NRW-Innenminister Reul fordert personalisierte Tickets
05.03.2024, 16:28 Uhr
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, hat Pläne für den deutschen Fußball.
(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)
Pyrotechnik, Fahrräder und Steine fliegen am Sonntag auf die Polizei. Die Ausschreitungen beim Derby zwischen den Fußball-Bundesligisten Köln und Leverkusen sorgen für neue Diskussionen. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul fordert Konsequenzen.
NRW-Innenminister Herbert Reul hat nach den Ausschreitungen beim Rheinderby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen am vergangenen Sonntag personalisierte Tickets bei Fußballspielen gefordert. "Wenn man den Namen der Leute auf die Tickets schreibt, kann man sagen: Wer sich nicht benimmt, kommt hier nicht mehr rein", sagte der CDU-Politiker dem WDR. Reul verurteilte die Krawalle: "Kennen Sie andere Sportarten, wo so was passiert, außer beim Fußball? Es tut mir richtig weh - ich bin echter Fußballfan."
Nach Angaben der Polizei wurden bei den Zwischenfällen zwei Beamte verletzt und ein Ordner bewusstlos geschlagen. Gegen zehn Menschen wird wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt, zwei von ihnen befinden sich in Polizeigewahrsam. Es seien Pyrotechnik, Fahrräder, Äste und Steine auf die Einsatzkräfte geworfen worden.
FC Köln will Ausschreitungen aufarbeiten
Gegen Ende des Fußballspiels gingen im Stadion nach Angaben der Polizei mehrere Anhänger beider Lager aufeinander los. Ein Ordner wurde dabei mit einem Faustschlag am Kopf getroffen und brach bewusstlos zusammen. Den Angaben zufolge wurde er schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Nach dem Spiel kam es zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen drei Fans. Als die Polizei eingriff und die Beteiligten trennte, kamen die Teilnehmer eines Fanmarsches hinzu und griffen die Einsatzkräfte an. Der Marsch hatte gerade mit 500 Menschen begonnen. Nach Angaben der Polizei wurde mit Gegenständen nach den Beamten geworfen. Unterstützungskräfte umzingelten die Angreifer und verhinderten weitere Angriffe.
Der 1. FC Köln möchte sich aktiv in die Aufarbeitung der Ausschreitungen beim mit 0:2 verlorenen Derby einbringen. "Wir stehen mit den verletzten Ordnern in Kontakt und hoffen, dass es allen schnell besser geht. Außerdem untersuchen wir die Vorgänge und unterstützen die täterorientierte Aufklärung der Vorfälle durch die Polizei", erklärte Geschäftsführer Philipp Türoff in einer Vereinsmitteilung.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa