Fußball

Nach den Ausschreitungen in Dortmund Nächstes Derby ein Geisterspiel?

Die Polizei nahm in Dortmund 180 Randalierer in Gewahrsam.

Die Polizei nahm in Dortmund 180 Randalierer in Gewahrsam.

(Foto: picture alliance / dpa)

Dortmund gegen Schalke - eigentlich soll es ein Fußball-Fest werden. Doch außerhalb des Platzes kommt es zu Ausschreitungen. Gewaltbereite Anhänger beider Vereine liefern sich Straßenschlachten. Der Dortmunder Polizei-Präsident setzt die Vereine jetzt unter Druck. Bekommen sie die Probleme nicht in den Griff, droht ihnen ein Spiel vor leeren Rängen.

Anhänger des FC Schalke zündeten vor dem Spiel Feuerwerkskörper.

Anhänger des FC Schalke zündeten vor dem Spiel Feuerwerkskörper.

(Foto: dpa)

In der Diskussion um die Krawalle beim Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 kündigt der Dortmunder Polizei-Präsident Norbert Wesseler Konsequenzen an. "Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir überlegen müssen, ob zukünftig Spiele ohne Gästefans stattfinden oder verschoben werden müssen. Und als letzte Möglichkeit drohen Geisterspiele, wenn Vereine und Fans nicht endlich handeln", sagte Wesseler der "Bild"-Zeitung.

Allein acht verletzte Polizeibeamte, erheblicher Sachschaden und insgesamt 180 in Gewahrsam genommene Randalierer, darunter 163 Schalker und 17 Anhänger des BVB, das war die Bilanz der schwersten Ausschreitungen der jüngsten Bundesliga-Geschichte. Einige Hundert gewaltbereite Anhänger hätten das von 80.645 Zuschauern besuchte für ihre Zwecke missbraucht, massiv die von beiden Klubs im Vorfeld gemeinsam veröffentlichten "Spielregeln" verletzt und die Sicherheit der friedlichen Fan-Mehrheit sowie der Sicherheitskräfte bewusst gefährdet, heißt es in der Mitteilung.

In einer gemeinsamen Erklärung hatten beide Vereine die Ausschreitungen gewaltbereiter Anhänger nach dem Spiel verurteilt. "Das 141. Revierderby sollte ein Fußballfest werden. Chaoten und Kriminelle, denen wir ausdrücklich jeden Fanstatus absprechen, haben für einen mehr als bitteren Beigeschmack gesorgt", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

"Wir befinden uns derzeit noch in Gesprächen mit der Polizei und werden die Krawalle sorgfältig aufarbeiten. Die Polizei stellte Strafanzeigen wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung sowie wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und Beleidigung", erklärt der BVB-Direktor Organisation, Christian Hockenjos.

Man werde nach Auswertung der Bilder und in Absprache mit der Polizei sowie dem FC Schalke 04 eine Einzelfallüberprüfung durchführen und rigoros durchgreifen. "Bewiesene schwerwiegende Verstöße werden wir konsequent mit Stadionverboten ahnden. Wir sind sehr betroffen und entschuldigen uns bei den Opfern der Gewalttäter. Ihnen werden wir jede erdenkliche Hilfe zukommen lassen", ergänzte Watzke.

Die Diskussion um "Geisterspiele" ist nicht neu. Als Folge des verfrühten Platzsturms im Relegationsrückspiel gegen Hertha BSC (2:2) muss Fortuna Düsseldorf in dieser Saison zwei "halbe Geisterspiele" absolvieren. Die Zuschauerzahl ist auf 30.000 begrenzt.

Quelle: ntv.de, cro/sid/dpa

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