Wettskandal erschüttert Italien Nationalspieler gesteht im "Tsunami" seine Spielsucht
19.10.2023, 12:52 Uhr
Sandro Tonali (l.) wechselte im Sommer zu Englands Saudi-Klub Newcastle United.
(Foto: Action Images via Reuters)
Ein Wettskandal erschüttert den italienischen Fußball. Zahlreiche Top-Spieler sind nach den Enthüllungen eines einstigen Promi-Fotografen namens Corona ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Mit Fagioli ist bereits ein Profi bestraft worden, jetzt gesteht auch der 70-Millionen-Euro-Mann Tonali seine Spielsucht.
Der italienische Fußball-Nationalspieler Sandro Tonali hat im Zuge der Ermittlungen wegen möglicher illegaler Sportwetten seine Spielsucht eingeräumt. Wie die "Gazzetta dello Sport" berichtete, legte der Mittelfeldspieler von Newcastle United dem Chefankläger des italienischen Fußballverbandes ein entsprechendes Attest vor. Zudem erklärte der 23-jährige Tonali seine Bereitschaft, sich einer Therapie zu unterziehen.
Laut Medienberichten strebt der im Sommer für 70 Millionen Euro vom AC Mailand in die Premier League gewechselte Tonali eine ähnliche Vereinbarung wie Juventus-Profi Nicolo Fagioli an, der sich mit dem Verband auf eine siebenmonatige Sperre geeinigt hat. Der 22-Jährige muss zudem eine Geldstrafe in Höhe von 12.500 Euro zahlen und sich einer mindestens sechsmonatigen Therapie zur Bekämpfung seiner Spielsucht unterziehen. Darüber hinaus wird Fagioli an zehn Vorträgen zum Thema Spielsucht teilnehmen.
Fagioli soll wegen seiner Spielsucht Schulden in Höhe von drei Millionen Euro angehäuft haben. Tonali ist zwar nicht verschuldet, seine Lage ist jedoch gravierender als jene Fagiolis, weil er auf Spiele seiner Ex-Klubs Milan und Brescia Calcio gesetzt hat, berichteten italienische Medien. In den Skandal ist auch der 24-jährige Nicolo Zaniolo von Aston Villa verwickelt.
Glücksspiel ist in Italien grundsätzlich erlaubt, auf illegalen Online-Plattformen aber nicht. Spieler dürfen allerdings nicht in Sportarten wetten, in denen sie selbst aktiv sind. Der einstige Promi-Fotograf Fabrizio Corona, der die Affäre publik gemacht hatte, kündigte bereits an, weitere Namen von involvierten Fußballern zu nennen. Bereits in der vergangenen Woche warnte die Tageszeitung "Corriere della Sera" vor einem "Tsunami", der auf den italienischen Fußball zurollen könne.
Quelle: ntv.de, sue/sid