Erstes WM-Tor für Bolsonaro? Neymar wirbt für rechtsradikalen Präsidenten
23.10.2022, 13:19 Uhr
Neymar musste in dieser Woche wegen Unregelmäßigkeiten bei seinem Wechsel nach Frankreich vor Gericht aussagen.
(Foto: REUTERS)
Als wegen des Verdachts der Vergewaltigung gegen Neymar ermittelt wird, stellt sich der rechtsradikale brasilianische Präsident Jair Bolsonaro schützend vor den Fußballer. Nun wirbt der Superstar von Paris St. Germain kurz vor der Wahl für den Staatschef.
Fußballstar Neymar will dem rechtsradikalen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro im Fall von dessen Wahlsieg sein erstes Tor bei der Fußball-WM in Katar widmen. "Der Pokal ist nicht mehr weit. Das wäre wirklich wunderbar: Bolsonaro wiedergewählt, Brasilien Champion und alle glücklich", sagte Neymar während einer gemeinsamen Online-Sendung mit dem ultrarechten Staatschef. Nach seinem ersten Tor in Katar werde er mit den Fingern die Nummer 22 zeigen, sagte Neymar weiter. Der rechte Amtsinhaber wirbt bei seiner Wahlkampagne mit der Nummer 22 für seine Partei.
Der 30-jährige Superstar von Paris St. Germain hatte Bolsonaro bereits vor dem ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahl am 2. Oktober unterstützt. Für den 30. Oktober ist eine Stichwahl zwischen Bolsonaro und seinem Erzrivalen, dem linksgerichteten Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, angesetzt. "Die Menschen wissen, was das Beste für unser Brasilien ist", sagte der Offensivspieler von Paris Saint-Germain
Bolsonaro vertrete ähnliche Werte wie er selbst und seine Familie, begründete Neymar seine Unterstützung für den rechtsradikalen Politiker. Zudem habe dieser ihn "in der schwierigsten Zeit" seines Lebens öffentlich unterstützt. Nähere Angaben machte Neymar nicht. Allerdings war er 2019 von einem Model der Vergewaltigung beschuldigt worden. Bolsonaro hatte sich damals von seiner Unschuld überzeugt gezeigt. Das Ermittlungsverfahren gegen Neymar wurde später aus Mangel an Beweisen eingestellt.
In der ersten Wahlrunde Anfang Oktober hatte Bolsonaro entgegen den Umfragen erstaunlich stark abgeschnitten. Vor der Stichwahl am kommenden Sonntag ist das Rennen nun wieder völlig offen. Sowohl Bolsonaro als auch sein Konkurrent, der linke Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, kämpfen derzeit um jede Wählerstimme und versuchen, einzelne soziale Gruppen auf ihre Seite zu ziehen.
Quelle: ntv.de, tsi/AFP/sid