"Ich bin da dankbar"Nick Woltemade kann das alles nicht glauben

Nick Woltemade ist heute Stammspieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Ein Satz, der vor zwei Jahren noch komplett unrealistisch scheint. Der 23-Jährige weiß um seinen besonderen Aufstieg und ist demütig.
Der Fußball liebt Märchengeschichten - und Nick Woltemade ist eine davon. Der schlaksige Angreifer stieg in den vergangenen anderthalb Jahren kometenhaft auf. Noch im Sommer 2024 wechselte er ablösefrei von Werder Bremen zum VfB Stuttgart. Die Cannstätter meldeten den heute 23-Jährigen damals nicht einmal für die Champions League. Doch Woltemade bewies sich. Erst bei den Stuttgartern, mittlerweile ist er sogar Stammspieler der deutschen Nationalmannschaft und spielt in der besten Liga der Welt, der englischen Premier League.
Der Hauptprotagonist dieser Märchengeschichte kann den Aufstieg kaum realisierten. "Ja, es ist manchmal schwierig zu greifen. Man kommt häufig auch gar nicht dazu", sagte er im Interview mit RTL/ntv und sport.de über sein "verrücktes Jahr" 2025. "So ein Jahr ist nicht selbstverständlich, ich bin da sehr dankbar für und will weiter für so tolle Momente arbeiten." Erst jetzt zum Jahresende komme er dazu, all das zu verarbeiten.
An welcher Schwäche Woltemade arbeitet
Woltemade hatte im Mai mit dem VfB den DFB-Pokal gewonnen, stand im Juni im U21-EM-Finale und wechselte im August zu Newcastle United. Mit dem Premier-League-Klub läuft er in der Champions League auf, trifft regelmäßig und ist dort ein fester Bestandteil der Mannschaft.
Doch es verlief nicht ausnahmslos märchenhaft bei Woltemade. Seine Anfänge beim DFB-Team gestalten sich holprig. Er debütiert beim Finalturnier der Nations League im Sommer. Woltemade fällt vor allem mit einer unglücklichen Leistung auf. Gegen Portugal (1:2) und Frankreich (0:2) vergibt er immer wieder hochkarätige Chancen, verstolpert immer wieder Bälle im Spielaufbau.
Der Knoten platzt endgültig beim 1:0 in Nordirland im Oktober: das erste und gleich auch noch entscheidende Länderspieltor - und das auch noch in einer Kopfball-Schulter-Kombination. Dabei sind hohe Bälle für den 1,98-Meter-Mann eigentlich die große Schwäche. "Ich trainiere das zwei- bis dreimal pro Woche. Dabei werden mir Bälle zugespielt, die ich dann mit guter Technik ins Tor bringen soll", sagte der 23-Jährige über sein Kopfballtraining: "Es ist schön zu sehen, dass sich diese Arbeit auszahlt. Deshalb werde ich weiter daran arbeiten, damit es hoffentlich auch in Zukunft belohnt wird."
Woltemade will sich mit dem DFB-Team mit zwei Siegen in Luxemburg am Freitag (20.45 Uhr/RTL und im Liveticker bei ntv.de) und am Montag (20.45 Uhr/ZDF, ebenfalls im ntv.de-Liveticker) gegen die Slowakei in Leipzig für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada qualifizieren. Dann könnte die Märchengeschichte ein weiteres Kapitel bekommen.