Fußball

BVB-Blamage gegen NorwegerNico Schlotterbeck hat die Schnauze gestrichen voll

11.12.2025, 06:20 Uhr
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Nico Schlotterbeck ist stocksauer. (Foto: IMAGO/Maximilian Koch)

Nach dem 2:2 gegen Bodö/Glimt ist der Ärger beim BVB groß: Nico Schlotterbeck teilt aus, Trainer Niko Kovac donnert in der Kabine – und die Chancen auf die direkte Achtelfinal-Qualifikation sinken. Kleine Risse zeigen sich beim BVB.

Miese Laune bei Borussia Dortmund nach der Blamage gegen den gigantischen Außenseiter FK Bodö/Glimt. Das erschreckende 2:2 (1:1) in der Champions League war geeignet dazu, bei den Dortmundern große Wunden aufzureißen. Das Remis macht nicht nur den direkten Weg ins Achtelfinale weitaus komplizierter, sondern verhagelt die Laune aller nur wenige Tage vor dem Weihnachtsfest.

"Winner-Mentalität heißt auch mal, das Spiel zu killen", sagte ein sichtlich aufgebrachter Nico Schlotterbeck nach dem Spiel bei DAZN. "Wir chippen vor dem Torhüter, wir umkurven noch ein, zwei Spieler und wollen es schön machen. Das reicht dann nicht. Wir spielen Champions League, wir können hier auf 13 Punkte gehen. Ich glaube, manchen war nicht bewusst, wie wichtig das ist. Deswegen ist das nicht bitter, sondern einfach richtig schlecht"

Borussia Dortmund war gegen die Norweger zweimal durch Julian Brandt in Führung gegangen, hatte aber sowohl kurz vor der Pause als auch Mitte der zweiten Halbzeit jeweils den Ausgleich kassiert. Auch die Wechsel von Trainer Niko Kovac waren dabei kaum effektiv.

Was wird aus Schlotterbeck?

Der Trainer brachte Daniel Svensson, Karim Adeyemi, Serhou Guirassy, Emre Can und Julian Ryerson, doch besonders die Offensivspieler Guirassy und Adeyemi sahen nicht gut aus. "Die Spieler, die reinkommen, verlieren jeden Ball", schimpfte Schlotterbeck. "Wenn man reinkommt in der 60. Minute, erwarte ich 30 Minuten Volldampf."

Schlotterbeck steht beim BVB bis 2027 unter Vertrag. Die Verlängerung gestaltet sich für die Dortmunder kompliziert. Im Westfalenstadion ist es über die Jahre zunehmend schwerer geworden, einen Titel zu gewinnen. Danach aber giert der Verteidiger, der momentan selbst in einer kleinen Formkrise steckt. Zahlreiche europäische Topklubs sollen an dem DFB-Star interessiert sein.

Auch Kovac erschüttert

Dortmund hatte den Ausgleich zum 2:2 in einer Phase kassiert, in der Dortmund aufgrund einer Verletzung des Verteidigers Aaron Anselmino mit nur zehn Mann auf dem Platz stand. Trainer Kovac reihte sich ein in den Chor jener, die erschüttert von der Leistung der BVB-Spieler waren. "Wenn wir ein Mann weniger sind, müssen wir ein ganz anderes Setup haben", sagte er. "Dann müssen wir zusehen, dass wir den Ball ins Aus spielen, alles zustellen oder ein Foul ziehen. Wir sind dort einfach nicht konsequent genug. Wenn einer raus ist, müssen in dem Moment alle, ob es Stürmer oder Verteidiger sind, alles tun, damit wir wechseln können und wieder Gleichzahl haben."

Kovac hielt seinen Spielern nach der Blamage eine Standpauke, berichtete Sportdirektor Sebastian Kehl. "Nach dem 2:2 und dem Unmut, den wir alle spüren, ist das, glaube ich, auch angebracht", sagte Kehl dazu. Kehl hatte vor dem Spiel einen Sieg gefordert, um die Chancen auf die direkte Achtelfinal-Qualifikation zu erhöhen. Bei den beiden noch ausstehenden Vorrundenspielen im Januar bei den Tottenham Hotspur und gegen Inter Mailand drohen im Februar nun zusätzliche Playoff-Partien. "Die Spieler sollten sich schon bewusst sein, was sie heute hier verspielt haben", sagte Kehl, der von einer gewissen "Überheblichkeit" sprach.

Borussia Dortmund hat in dieser Saison immer wieder mit rätselhaften Einbrüchen zu kämpfen. In der Champions League schenkten sie bei Juventus Turin in der Nachspielzeit eine 4:2-Führung her, auch in den Bundesliga-Spielen gegen den FC St. Pauli, den Hamburger SV und den VfB Stuttgart verschenkte der BVB in den finalen Minuten einen Sieg. Nun also die Blamage gegen Bodö/Glimt und die ersten tiefen Risse im Kader.

Quelle: ntv.de, sue

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