DFB meldet Ansprüche bei Fifa an Niersbach: Löw bleibt Bundestrainer
19.07.2014, 10:37 Uhr
Niersbach (l.) ist überzeugt, dass Löw (r.) DFB-Trainer bleibt.
(Foto: dpa)
Bleibt Joachim Löw nun Bundestrainer oder nicht? Ja, sagt sein Chef, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Doch das Schweigen des Weltmeister-Coaches lässt weiter die Zweifel blühen.
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ist weiterhin überzeugt davon, dass Joachim Löw den Fußball-Weltmeister Deutschland als Bundestrainer auch zur Europameisterschaft 2016 führen wird. "Die Dinge sind geklärt. Am 3. September ist das nächste Länderspiel, wieder gegen Argentinien. Und es ist klar, wer dann auf der Bank sitzen wird", sagte Niersbach am Rande des Verbandstages des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) in Bad Gögging. Löw selbst schweigt aber weiterhin - die Äußerungen des DFB-Präsidenten lassen auch nicht darauf schließen, dass der Bundestrainer sich ihm gegenüber seit dem Titelgewinn eindeutig geäußert hat.
Nach dem Rücktritt von Kapitän Philipp Lahm müssten sich die Fans nicht sorgen, dass auch Löw nach dem Gewinn des WM-Titels seine Arbeit als Nationaltrainer beim Verband abrupt beenden könnte. "Um den Bundestrainer brauchen Sie sich nie Sorgen zu machen. Er hat einen erstklassigen Arbeitgeber", sagte Niersbach in einem ARD-Interview und bekräftigte die Fortsetzung der Zusammenarbeit: "Ich kann Ihnen kein Anzeichen geben, was dagegen sprechen würde."
Löws Vertrag läuft bis zum EM-Turnier 2016 in Frankreich. Das Arbeitspapier war schon vor der WM in Brasilien verlängert worden. Der 54-jährige Löw hatte nach dem gewonnenen WM-Finale gegen Argentinien allerdings betont, er müsse "erst mal zur Ruhe kommen". Niersbach wies darauf hin, dass Löw selbst die Parallele zu Spaniens Nationalcoach Vicente del Bosque aufgezeigt habe. Del Bosque hatte nach dem WM-Triumph 2010 auch zwei Jahre später den EM-Titel mit Spanien gewonnen. "Das ist auch das Ziel von Joachim Löw", sagte Niersbach in Bad Gögging mit Blick auf das nächste große Turnier.
DFB will mehr Geld von der Fifa
Der DFB meldete unterdessen Ansprüche bei der Fifa an. Die soll dem neuen Weltmeister mehr Geld zukommen lassen. DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel sagte dem "Focus": "Es kann nicht sein, dass der DFB aus so einem Turnier nur mit einem sehr kleinen Plus herauskommt, weil wir gerade jetzt mehr investieren müssen in den Nachwuchs und die Talentförderung. Da muss ein Weltmeister mehr finanzielle Spielräume gewinnen, gerade auch für die Verbände und Vereine vor Ort."
Brasilien sei wegen der hohen Logistikkosten und anderer Besonderheiten "ein sehr teurer Austragungsort" gewesen, sagte Grindel. "Die Fifa hatte bei diesem Turnier deutlich mehr Einnahmen aus Sponsoring und TV-Gelder als in Südafrika 2010", erklärte der DFB-Schatzmeister. "Insofern wäre es nur folgerichtig, auch die Ausschüttungen an die Endrundenteilnehmer in vergleichbarem Umfang zu erhöhen."
Quelle: ntv.de, vpe/dpa