Diffamierendes Banner OB Reker erstattet Anzeige gegen Kölner Fans
12.05.2024, 16:59 Uhr
Nachfragen zur Bedeutung des Spruchs bitte direkt an die Fans in der Kölner Südkurve richten.
(Foto: picture alliance / DeFodi Images)
Der Unmut einiger Kölner Fans über Entscheidungen der Stadt eskaliert in einer Aktion am Wochenende. Mit einem unwürdigen Banner diffamiert die Südkurve Oberbürgermeisterin Reker. Die Politikerin nimmt das nicht hin.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat wegen eines Banners, das Fans des 1. FC Köln beim Fußball-Bundesligaspiel gegen Union Berlin gezeigt haben, Anzeige wegen sexueller Beleidigung erstattet. Das bestätigte eine Sprecherin der Stadt. Das Banner richtete sich mit drastischen Worten direkt gegen die Oberbürgermeisterin.
Wie der Kölner "Express" berichtet, entschuldigte sich Kölns Geschäftsführer Christian Keller unmittelbar nach dem Spiel bei Reker: "Grundsätzlich hat jede Form der Diskriminierung nichts beim 1. FC Köln verloren. Das ist mit den Werten des FC nicht zu vereinbaren. Auch wenn es ein Kampf für ein hehres Ziel ist, muss man anständig bleiben und die richtigen Mittel für den Protest wählen. Das war hier nicht so." Und weiter: "Ich möchte mich im Namen aller Verantwortlichen des FC bei Henriette Reker für dieses Banner entschuldigen."
Fans, die laut dem "Kölner Stadt-Anzeiger" dem Ultra-Lager zuzuordnen sein dürften, hatten das Banner während des Spiels vor die Kölner Südkurve gehängt. Hintergrund ist der seit Jahren andauernde Streit um die Erweiterung des Trainingsgeländes des Vereins am Geißbockheim. Der 1. FC Köln plant, ein neues Nachwuchsleistungszentrum sowie drei weitere Fußballplätze und vier Kleinspielfelder für die Öffentlichkeit hinter dem Geißbockheim in einem bislang unbebauten Grüngürtel zu errichten.
Nachdem eine Bürgerinitiative dagegen geklagt hatte, bot die Stadt dem Klub an, stattdessen nach Marsdorf im Kölner Westen umzuziehen. Der Verein lehnt dies ab. Auch die Fans hatten sich in den vergangenen Wochen immer wieder gegen einen Umzug ausgesprochen. Reker hatte sich einst für den Ausbau am Geißbockheim starkgemacht, berichtete der "Kölner Stadt-Anzeiger". Dann habe sie 2019 ihre Meinung jedoch geändert und sei der Argumentation von Umweltschützern und den Grünen gefolgt. Der FC Köln hatte sich davon überrascht und enttäuscht gezeigt.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa