Fußball

Im DFB-Team besser als im Real-Trikot Özil gibt Spanien Rätsel auf

Im Nationalteam kickt DFB-Spielmacher Mesut Özil regelmäßig weltklasse, für Real Madrid zuletzt nur noch durchschnittlich. Auch an seinem 23. Geburtstag fehlen seinem Spiel gegen Betis Sevilla die genialen Momente, moniert Spaniens Presse - und feiert deshalb überschwänglich Weltfußballer Lionel Messi vom FC Barcelona.

Gut, aber nicht genial: Mesut Özil im Trikot von Real Madrid.

Gut, aber nicht genial: Mesut Özil im Trikot von Real Madrid.

(Foto: dpa)

Schon vor dem Heimspiel gegen Betis Sevilla durfte Mesut Özil Glückwünsche entgegennehmen. Die spanische Presse gratulierte dem Kreativspieler von Real Madrid zum 23. Geburtstag. "Özil ist kaum verletzt, bekommt kaum Gelbe Karten, ist also fast immer verfügbar. Sein Talent ist unbestritten. Dafür liebt ihn Real Madrid", schrieb die Sportzeitung "Marca" und ernannte den Spielmacher der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu einem der "Unangreifbaren" im Starensemble von Spaniens Rekordmeister.

Nach der Partie war die Euphorie verflogen, obwohl Real mit 4:1 (0:0) gewonnen hatte. Als Özil in der 74. Minute für den Portugiesen Fabio Coentrao ausgewechselt wurde, verließ er mit hängendem Kopf das Spielfeld. Nach seiner Nationalmannschafts-Gala gegen Belgien war er im Real-Trikot trotz einiger gelungener Pässe erneut unter seiner Normalform geblieben.

Auflösung neben Kaka

Die Zeitung "El Mundo" warf deshalb die Frage auf, wieso Özil zuletzt unter Bundestrainer Joachim Löw eine deutlich bessere Leistung zeigte als bei den "Königlichen". Die Antwort gab die Konkurrenz von "Marca". Für das Sportblatt ist es klar, dass sich Özil beim spanischen Rekordmeister "auflöst", wenn er zusammen mit dem Brasilianer Kaká eingesetzt wird. Zwar lobte der Brasilianer Özil nach der Partie als "sehr intelligenten Spieler" und sagte, es sei "einfach mit ihm zusammenzuspielen".

Kaka kann bei Real auch neben Özil spielen - andersrum funktioniert es bisher nicht wirklich.

Kaka kann bei Real auch neben Özil spielen - andersrum funktioniert es bisher nicht wirklich.

(Foto: AP)

Für "Marca" steht jedoch fest, dass Kakas Präsenz dem Deutschen das Leben schwerer mache. Özil müsse dann seine ideale Rolle in der Mitte aufgeben, die er auch im DFB-Team vorzüglich ausfüllt, und sein Spiel mehr an die Seitenlinie verlegen. "Keine bequeme Position", urteilte die Zeitung und kritisierte damit weniger Özil als Real-Trainer Jose Mourinho. Den erinnerte das Blatt unmissverständlich: "Özil ist die Zukunft, Kaká die Vergangenheit."

Jubel über Higuain und Ronaldo

Der 29-jährige Brasilianer, Weltfußballer von 2007, hat sich unter dem exzentrischen Mourinho zurückgekämpft ins Real-Team und erzielte am Samstag vor 76.000 Zuschauern ein schönes Tor (59.) im Bernabéu-Stadion. "Aber mehr ist bei ihm nicht drin", bemängelte "Marca". Großes Lob gab es dagegen für den Argentinier Gonzalo Higuaín, der erneut drei Tore (46./70./73.) erzielte - sein dritter Hattrick in den vergangenen vier Spielen: zwei für Madrid und einer für sein Nationalteam.

"Der goldene Higuain. Er mogelt sich in die Ronaldo-Party", jubilierte "Marca" mit Blick auf das 100. Pflichtspiel von Ronaldo für Real Madrid. Ein Tor war dem Portugiesen nicht vergönnt, aber zumindest zwei Vorlagen. Das reichte im Zusammenspiel mit dem dreifachen Higuain, um Özils Geburtstag verblassen zu lassen. Als Özil in der 74 Minute vom Platz schlich, ging er unter freundlichem Beifall. Richtig laut wurde es erst vier Minuten später, als Ronaldo ausgewechselt wurde.

"Schon wieder ein Messi-Show"

Weltfußballer Lionel Messi (M) vom FC Barcelona stellte erneut alle Konkurrenten in den Schatten.

Weltfußballer Lionel Messi (M) vom FC Barcelona stellte erneut alle Konkurrenten in den Schatten.

(Foto: REUTERS)

Mann des Spieltags war in Spanien aber erneut ein anderer Dribbelkünstler: Weltfußballer Lionel Messi vom FC Barcelona, der zum 3:0-Sieg über Racing Santander zwei Tore beisteuerte. Die spanische Presse feierte den Argentinier dafür überschwänglich. Die Sportzeitung "AS" nannte Messi "den Unersättlichen" und "spektakulär". Sein Auftritt sei "eine Demonstration der Ballkontrolle auf dem Weg zu weiteren Rekorden" gewesen. "Schon wieder ein Messi-Show. Er war auf dem Platz immer am richtigen Ort", juchzte "El Mundo Deportivo".

Messi erzielte gegen Santander in seinem siebten Spiel der spanischen Primera Division bereits seine Saisontore Nummer neun und zehn (11., 68.). Das zwischenzeitliche 2:0 markierte der spanische Nationalspieler Xavi (28.). Dank des Erfolges behauptete Barca (17 Zähler) die Tabellenführung und seinen Vorsprung von einem Zähler auf Erzrivale Real, das hinter dem Überraschungszweiten UD Levante momentan Rang drei belegt.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

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