Fußball

"Das muss das große Ziel sein" Philipp Lahm hat klaren Auftrag fürs DFB-Team

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In rund einem Jahr beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Bis dahin, so wünscht es sich Weltmeister Philipp Lahm, soll sich Deutschland wieder mit seinem strauchelnden Nationalteam identifizieren können. Doch für "sein" Turnier hat der Chef des Organisationskomitees einen Wunsch, der über sportlichen Erfolg hinausgeht.

Philipp Lahm ist Fußball-Weltmeister 2014, mit seinem Traumtor im ersten Gruppenspiel gegen Costa Rica schickte der Außenverteidiger Deutschland 2006 vereint und erfolgreich ins "Sommermärchen". Lahm weiß, wie Euphorie geht und er weiß, auf was es in erfolgreichen deutschen Fußball-Nationalmannschaften ankommt. Als Chef des Organisationskomitees für die Europameisterschaft 2024 hofft der langjährige DFB-Kapitän, dass beides zusammen kommt.

Dafür hat Lahm einen klaren Auftrag an Bundestrainer Hansi Flick und seine Mannschaft: "Es muss eine Mannschaft auf dem Platz zu sehen sein für die Zuschauer, mit der man sich identifizieren kann. Dass man sieht, dass einer für den anderen auf dem Platz kämpft, dass die Mannschaft im Vordergrund steht und nicht jeder Einzelne. Das ist die große Aufgabe. Wir haben ein Jahr vor uns, aber das muss passieren", sagte der 113-malige Nationalspieler im Gespräch mit RTL/ntv. "Die Nationalmannschaft ist das größte Gut, das wir in Deutschland, was den Sport betrifft, haben. Dass man sich mit der Mannschaft gerne identifiziert, dass man sie anfeuert, mit ihr leidet, mit ihr aber auch feiert."

Wenn die DFB-Elf am Abend (18 Uhr/ ZDF und im Liveticker auf ntv.de) die Ukraine zum 1000. Länderspiel der Verbandsgeschichte empfängt, wünscht sich Lahm von Bundestrainer Flick Kontinuität. "Ich brauche Vertrauen zu meinen Mitspielern, die sich gut ergänzen und dann auch die Mannschaft führen", sagte der 39-Jährige. "Wichtig ist, und da bin ich der festen Überzeugung, dass es einen Kern der Mannschaft geben muss und der muss offensichtlich sein und erkennbar sein, sodass sich auch die Fans darin wieder sehen. Bestimmte Mannschaftsteile müssen sich einspielen." Flick hatte angekündigt, dass "für uns jedes Länderspiel dazu da ist, die Elf zu finden, die nächstes Jahr am 14. Juni anfängt".

Die deutsche Nationalmannschaft, einst fußball-folkloristisch als "Turniermannschaft" geachtet, hat ihren Nimbus durch Turnierenttäuschungen in Serie längst verloren: Vorrunden-Aus bei der WM 2018, Achtelfinalpleite bei der EM 2021 und dann das erneute Desaster bei der Winter-WM 2022 in Katar: Die Euphorie, die die Generation um Philipp Lahm mit dem WM-Triumph 2014 um das DFB-Team entfacht hatte, ist längst einer emotionalen Kälte der Mannschaft gegenüber gewichen.

"Neues Wir-Gefühl schaffen"

Die Erwartungen sind zurückhaltend, auch beim Weltmeister und Ehrenspielführer des DFB: "Wir gehören sicher nicht zu den Favoriten. Wenn man bei den letzten drei Turnieren zweimal in der Weltmeisterschafts-Vorrunde ausscheidet und im Achtelfinale bei der Europameisterschaft, dann gehört man sicherlich nicht zu den Favoriten."

Doch als Chef des Organisationskomitees sieht Lahm für das Turnier eine Bedeutung, die über Fragen des sportlichen Erfolges hinaus gehen: "Ich glaube, es ist wichtig, dass wir in Deutschland, aber auch europaweit wieder ein neues Wir-Gefühl schaffen. Wieder mehr Zusammenhalt. Dass nicht jeder an sich denkt, sondern eher an die Gemeinschaft." Die Heim-EM beginnt am 14. Juni mit dem Eröffnungsspiel in München, das Finale wird am 14. Juli in Berlin angepfiffen.

Quelle: ntv.de, ter

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