Fußball

Fußballer als Drogenschmuggler Russland schützt Ex-Niederlande-Star vor langer Haft

Promes spielt bei Spartak Moskau und entzog sich so dem Prozess.

Promes spielt bei Spartak Moskau und entzog sich so dem Prozess.

(Foto: picture alliance / globallookpress.com)

Im Hauptberuf Fußballer und nebenher Drogenschmuggler. Oder andersrum? Quincy Promes wird wegen der Beteiligung am Drogenhandel verurteilt. Der frühere niederländische Nationalspieler wird seiner Haftstrafe vermutlich aber durch sein Engagement in Russland entgehen.

Der ehemalige niederländische Fußball-Nationalspieler Quincy Promes ist wegen der Beteiligung an Drogengeschäften zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Dies entschied ein Gericht in Amsterdam. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Promes, der nicht anwesend war, im Januar 2020 am Schmuggel von mehr als 1350 Kilogramm Kokain über den Hafen von Antwerpen beteiligt gewesen ist.

Ein zweiter Angeklagter, ein Cousin von Promes, wurde ebenfalls zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte neun Jahre Haft für den Fußballprofi gefordert. Wann und ob Promes, der 2014 in der niederländischen Nationalmannschaft debütiert und sein 50. und wohl letztes Länderspiel im Juni 2021 absolviert hatte, seine Strafe antritt, ist offen.

Denn der 32-Jährige spielt bei Spartak Moskau in Russland und hat nicht vor, auszureisen. Zudem haben Russland und die Niederlande keinen Auslieferungsvertrag. Promes' Anwälte hatten zuvor argumentiert, dass die "arbeitsrechtlichen Verpflichtungen" des früheren Profis von Ajax Amsterdam Vorrang vor den strafrechtlichen Ermittlungen hätten. Über seine Anwälte ließ er zudem ausrichten, dass er jegliche Schuld von sich weise. Vor Gericht hat er keine Erklärung abgelegt.

Promes und sein Mitangeklagter und bereits vorbestrafter Onkel sollen zu einem Netzwerk von Drogenhändlern gehören, von welchem viele Mitglieder mittlerweile festgenommen worden sind. Bereits zuvor war Promes zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt worden, weil er seinen Cousin mit einem Messer verletzt hatte. In diesem Zusammenhang muss Promes zudem eine Entschädigungszahlung an den Geschädigten leisten.

Die Anklage hatte vor allem abgefangene verschlüsselte Berichte vorgelegt. Aus denen geht nach Ansicht des Gerichts deutlich hervor, dass Promes am Schmuggel beteiligt war. Die Ermittler waren über einen Tipp auf die Spur des Fußballers gekommen. Es ging um zwei Ladungen Kokain, die zwischen Säcken von Meersalz auf einem Containerschiff aus Brasilien nach Antwerpen geschmuggelt worden waren.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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