"Die Bundesliga war kein Thema" Rätselraten um Geisterspiele geht weiter
15.04.2020, 20:37 Uhr
Großveranstaltungen bleiben bis mindestens Ende August verboten. Eine normale Saison im Profifußball wird es also nicht mehr geben. Aber wie sieht es mit Geisterspielen aus? Auch dazu äußert sich die Regierung derzeit nicht - verweist aber auf Gespräche der DFL.
Die Konferenz von Bund und Ländern zur Coronavirus-Krise hat für den deutschen Profi-Fußball nur wenige Erkenntnisse gebracht. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten einigten sich lediglich auf die Verlängerung des generellen Verbots von Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. August.
Betroffen sind davon in jedem Fall auch Sportereignisse mit Zuschauern. Ob oder wo in der Fußball-Bundesliga und 2. Fußball-Bundesliga Geisterspiele stattfinden dürften, blieb aber offen. "Die Bundesliga war kein Thema", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Merkel und verwies auf die laufenden Gespräche bei der Deutschen Fußball Liga. Die Liga selber überlege ja und arbeite an Sicherheitskonzepten.
"Ob und in welcher Form Geisterspiele möglich sind", werde "sicherlich demnächst" zum Thema werden, so Söder. Konkrete Regelungen, etwa zur Größe von Großveranstaltungen, sollen von den Ländern getroffen werden, deren Regierungen wohl am Donnerstag tagen werden. Söder kündigte an, sein Bundesland werde die Lockerungen teils "vorsichtiger" und "zurückhaltender" angehen.
240 Menschen - 20.000 Corona-Tests
Zuletzt war von rund 240 Personen die Rede, die bei Bundesliga-Geisterspielen im Stadion sein müssten, um den Spielbetrieb und eine Fernsehübertragung zu gewährleisten. Zudem werden etwa 20.000 Corona-Tests für die ausstehenden Begegnungen benötigt. Denn vor und nach dem Spiel sollen die Beteiligten getestet werden.
Die 36 Profi-Vereine der DFL werden am 23. April bei einer Mitgliederversammlung das weitere Vorgehen beraten. Bislang ist das erklärte Ziel, die derzeit bis mindestens zum 30. April ausgesetzte Saison mithilfe von Geisterspielen bis zum 30. Juni abschließen zu wollen. In den beiden obersten Spielklassen sind noch jeweils neun Spieltage offen.
Bundesregierung und Bundesländer wollen am 30. April erneut über die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie beraten. Dann könnten auch die Geisterspiele auf der Agenda stehen.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/sid