Fußball

Eigene Firma, kein Trainer mehrRangnick zieht's als Berater nach Russland

06.07.2021, 20:06 Uhr
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Rangnick wird als Berater arbeiten. (Foto: imago images/Martin Hoffmann)

Ralf Rangnick hat einen neuen Job. Der frühere starke Mann von Fußball-Bundesligist RB Leipzig gründet eine Fußball-Beraterfirma und hat gleich einen ersten Kunden. Bei Lokomotive Moskau wird er der Chef für Sport und Entwicklung. Der 63-Jährige sucht zudem nach weiteren Klubs.

Der russische Fußball-Erstligist Lokomotive Moskau hat Ralf Rangnick für drei Jahre zum Chef für Sport und Entwicklung ernannt. Darüber seien Trainerstab, Spieler und die Führung des Klubs informiert worden, teilte Lok Moskau mit. Rangnick sei einer der besten Experten weltweit für die Ausbildung und Entwicklung von Spielern.

Der 63-Jährige werde sich mit einem Team von Spezialisten um ein "ganzes Spektrum an Fragen kümmern, einschließlich der strategischen Planung und der sportlichen Entwicklung". Rangnick hatte der "Süddeutschen Zeitung" zuvor gesagt, dass er eine GmbH für Fußball-Beratung gründe und sich selbstständig mache.

Wie sein Sprecher sagte, handelt es sich in Moskau um einen Beraterposten. Rangnick werde sich immer wieder in Russland aufhalten, aber vor allem von Deutschland aus arbeiten. Es gebe eine große Nachfrage in Sachen Ausbildung und Klubstrukturen. Möglich seien weitere Projekte. Schon im April wurde bekannt, dass Rangnick für den russischen Klub ein sportliches und strukturelles Konzept erstellt, aber kein Interesse an einem festen Posten habe.

"Sie wollten auch Tipps für die Kaderplanung, und als sie meine Pläne in Richtung Selbstständigkeit mitbekommen haben, wurde jetzt daraus eine feste Kooperation", sagte Rangnick im Interview der "Süddeutschen Zeitung". Es geht gleich los im Supercup gegen Sankt Petersburg, am zweiten Spieltag ist schon Stadtderby gegen ZSKA. In der Liga war "Loko" zuletzt Dritter, sie spielen also in der Europa League. Benedikt Höwedes hat bis vor Kurzem dort gespielt. Der Hauptsponsor des Vereins ist die russische Bahn.

Mehr Kunden gewünscht

Moskau soll aber nicht der einzige "Kunde" für Rangnick bleiben. "Zwei Vereine, mit denen ich kürzlich in Verhandlungen stand, haben mir signalisiert, dass eine Zusammenarbeit in meiner neuen Rolle für sie Sinn machen könnte", sagte Rangnick. Mehr als zeitgleich maximal drei Vereine oder Verbände seien für ihn als Auftraggeber aber nicht vorstellbar.

Zuletzt war Rangnick unter anderem als neuer starker Mann bei seinem früheren Klub Schalke 04 und der AC Mailand im Gespräch gewesen. Auch als Erbe von Bundestrainer Joachim Löw wurde er gehandelt. Im vergangenen Jahren hatte er das Red-Bull-Imperium nach acht Jahren in verschiedenen Funktionen verlassen.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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