Fußball

Königliche driften langsam ab Real Madrid wittert die ganz große Schiri-Verschwörung

"'Fuck you'? Ich habe 'fuck off' gesagt", sagt Jude Bellingham und fällt vom Glauben ab. Er hat soeben die Rote Karte gesehen.

"'Fuck you'? Ich habe 'fuck off' gesagt", sagt Jude Bellingham und fällt vom Glauben ab. Er hat soeben die Rote Karte gesehen.

(Foto: IMAGO/Shutterstock)

Real Madrid fühlt sich von den Schiedsrichtern benachteiligt. Alle gegen die Königlichen, klagt der Weltklub seit Wochen. Ein korruptes System, ereifern sie sich. Am heutigen Montag gibt es ein Treffen mit dem spanischen Fußballverband RFEF. Eine plötzliche Versöhnung ist nicht zu erwarten.

Die Wut vom Wochenende war noch nicht verraucht, als sich die Chef-Delegation von Real Madrid am Montagmorgen nach Las Rozas im Nordwesten der Stadt aufmachte. Schon wieder eine vermeintliche Fehlentscheidung, schon wieder riesige Empörung: Der neuerliche Krisengipfel mit dem Schiedsrichterkomitee des spanischen Fußballverbandes RFEF ist der vorläufige Höhepunkt in einem omnipräsenten Dauerstreit.

Der Weltklub geht dabei äußerst vehement gegen die Unparteiischen vor. "Ein Remis in Pamplona mit weiteren Schiedsrichter- und VAR-Kontroversen", lautete etwa die Überschrift des vereinseigenen Spielberichts zum 1:1 gegen CA Osasuna. Schiedsrichter José Luis Munuera Montero wird darin mehrfach kritisiert.

Immer wieder veröffentlicht Real nach strittigen Entscheidungen Beschwerden über seine offiziellen Kanäle. Erst vor zwei Wochen hatte Madrid in einem vierseitigen Brandbrief zum Rundumschlag ausgeholt. Es benötige eine "vollständige" Reform des Schiedsrichterwesens. Das System habe sich als "von innen heraus korrupt" erwiesen.

Was hat Jude Bellingham gesagt?

Angeblich sammelte Real auch deshalb nur zwei Punkte aus drei Spielen. "In diesen drei Spielen sind seltsame Dinge passiert, die jeder gesehen hat", sagte Trainer Carlo Ancelotti. Auch Jude Bellingham sprach von einem "Fehler des Schiedsrichters", nachdem er bei Osasuna die Rote Karte gesehen hatte. Schließlich habe sein Starspieler "fuck off" und nicht "fuck you" gesagt, klärte Ancelotti den "großen Unterschied" auf.

All das gefällt LaLiga-Präsident Javier Tebas gar nicht. "Sie haben eine Opfergeschichte aufgebaut. Das Thema wurde aufgebauscht", hatte er nach einem Treffen zwischen den spanischen Klubs, dem Verband und dem Schiedsrichterkomitee CTA in der Vorwoche gesagt - Real Madrid blieb diesem aus Protest fern.

Real macht Ärger weiter Luft

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Einen kleinen Annäherungsversuch wagte hingegen RFEF-Präsident Rafael Louzán. "Lassen Sie dies den Beginn einer neuen, anderen Ära sein", sagte er nach dem Treffen: "Wir haben die Möglichkeit, sie gemeinsam zu gestalten." Gemeinsam mit dem Schiedsrichterkommitee gestattete er den Real-Verantwortlichen zwei Tage vor dem Play-off-Rückspiel gegen Manchester City in der Champions League (Mittwoch, 21 Uhr/DAZN und im Liveticker auf ntv.de) Einblick in die VAR-Kommunikation aus der Partie gegen Espanyol Barcelona. Diese war der Auslöser für Reals Brandbrief gewesen, unter anderem aufgrund eines heftigen Fouls gegen Kylian Mbappé.

Laut Medienberichten nutzten die Real-Verantwortlichen die Gelegenheit, um ihrem Ärger weiter Luft zu machen. Ob der neuerliche Krisengipfel die Wogen nun glättet oder für weiteres Eskalationspotenzial sorgt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. So oder so bleibt jede Schiedsrichterentscheidung unter genauester Beobachtung.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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