Fußball

Bittere Abfuhr im Bernabeu Real Madrid zeigt dem BVB die Grenzen auf

Weltfußballer gegen den BVB, 3:0: Cristiano Ronaldo setzt den Schlusspunkt im Viertelfinal-Hinspiel gegen Madrid.

Weltfußballer gegen den BVB, 3:0: Cristiano Ronaldo setzt den Schlusspunkt im Viertelfinal-Hinspiel gegen Madrid.

(Foto: AP)

Vorjahresfinalist Borussia Dortmund steht im Viertelfinal-Rückspiel gegen Real Madrid vor einer Mammutaufgabe. Hinten kassiert der anfangs desolate BVB drei Gegentore. Vorne bleiben beste Chancen ungenutzt. Zudem verliert die Borussia ihren Kapitän.

Real Madrid - Bor. Dortmund 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Bale (3.), 2:0 Isco (27.), 3:0 Ronaldo (57.)

Real: Casillas - Carvajal, Pepe,  Ramos, Coentrao - Modric, Alonso, Isco (72. Illarramendi) - Bale,  Benzema (75. Morata), Ronaldo (80. Casemiro)
Dortmund: Weidenfeller - Piszczek (67. Schieber), Hummels,  Sokratis, Durm - Kehl (74. Jojic), Sahin - Großkreutz, Mchitarjan  (64. Hofmann), Reus - Aubameyang

Referee: Clattenburg (England) Zus: 75.000
Schüsse: 20:13 Ecken: 6:7 Ballbes: 58:42

Der Sternstunde gegen Real Madrid in der Vorsaison folgte für Borussia Dortmund eine Lehrstunde. Nach einer Fußball-Gala von Cristiano Ronaldo und Co. ist der erneute Einzug ins Halbfinale der Champions League für den BVB in weite Ferne gerückt. Der Bundesliga-Zweite war beim 0:3 (0:2) im Hinspiel chancenlos und nimmt eine schwere Hypothek mit in das zweite Viertelfinale am kommenden Dienstag in Dortmund. Vor 75.000 Zuschauern im Bernabeu-Stadion machten Gareth Bale (3. Minute), Isco (27.) und Ronaldo (57.) mit seinem 14. Tor im laufenden Wettbewerb die Hoffnungen der Schwarz-Gelben zunichte, die sich vor Jahresfrist zweimal eindrucksvoll gegen die Spanier durchgesetzt hatten.

Während der BVB im Rückspiel wieder auf seinen diesmal gesperrt fehlenden Torjäger Robert Lewandowski zurückgreifen kann, muss Kapitän Sebastian Kehl dann wegen einer Gelbsperre aussetzen.

Blitztor wirft Matchplan über den Haufen

Im neunten Champions-League-Duell mit den "Königlichen" seit 1998 stand der ersatzgeschwächte BVB lange Zeit auf verlorenem Posten. Ohne fünf angeschlagene Leistungsträger und Lewandowski, der Real im vergangenen Jahr mit vier Toren im Alleingang ausschaltete, hatte die Elf von Jürgen Klopp den wie aufgedreht kombinierenden Spaniern wenig entgegenzusetzen. Vor allem gegen Ronaldo fanden Mats Hummels, Sokratis und Co kaum ein Mittel. Mit 14 Champions-League-Toren stellte der Weltfußballer in seinem 100. Königsklassen-Spiel die Bestmarke von Lionel Messi aus der Saison 2011/12 ein. Den Borussen fehlte dagegen trotz einer deutlichen Steigerung nach der Pause die Durchschlagskraft im Angriff.

Schon nach knapp 180 Sekunden waren alle guten Vorsätze der Dortmunder über den Haufen geworfen. Der junge Erik Durm ließ sich an der Seitenauslinie von Karim Benzema den Ball abjagen. Dani Carvajal leitete gedankenschnell in die Mitte weiter auf 100-Millionen-Mann Bale, der keine Mühe hatte, Roman Weidenfeller zum Führungstor zu überwinden - gerade einmal 2:54 nach dem Anstoß. Anschließend wurde der BVB-Keeper bei kühlen Temperaturen von Cristiano Ronaldo regelrecht warm geschossen, der mit einem Aufsetzer aus 25 Metern (10.) und einem Freistoß (12.) jeweils am glänzend reagierenden Weidenfeller scheiterte.

Real brennt auf Revanche

Den Spaniern war der unbedingte Wille, sich für die Schlappe des Vorjahres gegen den BVB zu revanchieren, bei jeder Aktion anzumerken. Der Klopp-Elf gelang es dagegen viel zu selten, sich vom Druck zu befreien, weil schon im Spielaufbau zu viele Fehler passierten. Ein Ballverlust von Henrich Mchitarjan vor dem eigenen Strafraum leitete das 2:0 für Real durch Jungstar Isco ein. Der Vertreter des von einem Magen-Darm-Infekt geplagten Angel di Maria traf aus 18 Metern flach genau in die Ecke. 120 Sekunden später vereitelte Weidenfeller gegen Bale das drohende dritte Gegentor.

Gegenüber Iker Casillas verbrachte bis zur 33. Minute einen geruhsamen Abend. Dann musste der Real-Schlussmann bei einem Distanzschuss von Kevin Großkreutz erstmals richtig eingreifen. Nach desaströsen ersten 45 Minuten setzten sich die Borussen im zweiten Durchgang endlich energischer zur Wehr. Bei einsetzendem Regen verpassten Pierre-Emerick Aubameyang (49.) und Mchitarjan (54.) nach Kontern die Chance, den BVB mit dem Anschlusstor zurück ins Spiel zu bringen.

Wie man es machen muss, demonstrierte auf der Gegenseite Ronaldo, der sich nach Pass von Luka Modric auf engstem Raum gegen zwei Abwehrspieler behauptete und sein Solo mit dem 3:0 krönte. Danach setzte Klopp mit diversen Umstellungen alles auf eine Karte und brachte in Jonas Hofmann und Julian Schieber zwei frische Offensivkräfte aufs Feld. Doch das Anschlusstor, das die Ausgangslage für das Rückspiel deutlich verbessert hätte, gelang nicht mehr.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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