Clásico brisant wie lange nicht Real und Ronaldo fürchten K.o. durch Messi
22.03.2015, 14:56 Uhr
Nicht gut drauf derzeit: Weltfußballer Cristiano Ronaldo und seine Madrilenen suchen nach ihrer Top-Form. Ob sie die ausgerechnet im Clásico finden?
(Foto: AP)
Messi ist in der Form seines Lebens, Ronaldo dagegen in einer schweren Krise. Im spanischen Clásico treffen die beiden Superstars mit ihren Klubs aufeinander - aber es steht mehr auf dem Spiel als das Duell der Giganten. Es geht um den Titel in Spanien.
Cristiano Ronaldo stocherte bedröppelt in seiner "Mariscada" herum - einem spanischen Gericht aus Meeresfrüchten. Mit schwarzer Krawatte, dunkler Weste und streng gekämmten Haaren speiste er mit seinen Mannschaftskollegen in einem Madrider Edelrestaurant. Die Stimmung beim Dinner, das als teambildende Maßnahme fungieren sollte, blieb allerdings gedrückt. Die Einladung kam passenderweise von Trainer Carlo Ancelotti, dem bei einer Niederlage im "Clasico" beim FC Barcelona der Rauswurf droht.

Ronaldos großer Widersacher Lionel Messi hat derzeit einen Lauf - er trifft wie er will.
(Foto: imago/BPI)
Das Spitzenspiel beim Erzrivalen (ab 21 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) ist für Ancelotti zu einem Endspiel geworden. Verliert Real, dann zieht Spitzenreiter Barcelona auf vier Punkte davon. Die Königlichen könnten erneut die spanische Meisterkrone verpassen. Im Pokal ist der Rekordmeister bereits am Stadtrivalen Atlético gescheitert. In der Königsklasse kam der Titelverteidiger nur glücklich gegen Schalke 04 weiter.
Der "Geist von München"
"Beschämend", kommentierte das einflussreiche Hausblatt "Marca" und forderte prompt ein "Ultimatum für Ancelotti". Am Freitag allerdings beschwörte das Blatt den "Geist von München" und erinnerte damit an den 4:0-Triumph der Königlichen vor einem Jahr im Halbfinale der Champions League beim deutschen Rekordmeister Bayern München.
Doch an Ancelotti prallt die "unverhältnismäßige Kritik", wie etwa Klubpräsident Florentino Perez findet, einfach ab. "Wir treten mit größtmöglichem Selbstvertrauen im Camp Nou an", sagte der 55-jährige Italiener vor dem Duell. Der Coach des Tabellenzweiten hofft dabei auf seine Rückkehrer. "Wenn es einen Trainer gibt, der Respekt verdient hat, dann ist es Ancelotti", sagte Abwehrchef Sergio Ramos und stärkte seinem Trainer den Rücken. In der Vorwoche feierte er zusammen mit dem lange schmerzlich vermissten Spielgestalter Luka Modric (Oberschenkelverletzung) sein Comeback.
Real hofft auf Kroos' kreative Qualitäten
Beide hatten monatelang gefehlt. Weltmeister Toni Kroos, der gegen Levante (2:0) wegen drohender Gelbsperre gefehlt hatte, kehrt an die Seite des kroatischen Nationalspielers zurück und soll den zuletzt stockenden Spielmotor wieder in Schwung bringen. "Sorgenkind" Cristiano Ronaldo würde es freuen.
Der Spitzenstürmer durchlebt - für seine Verhältnisse - eine echte Durststrecke. CR7 hat seit Jahresbeginn in zehn Ligaspielen erst fünfmal getroffen. Bis zur Weihnachtspause lag sein Torschnitt noch bei stolzen 1,79 Treffern pro Spiel (25 Tore in 14 Partien). Ohne die vielen Tore des Portugiesen ist der Hauptstadt-Klub nur noch Vierter in der Rückrundentabelle.
Pelé: Messi besser als Ronaldo
Für zusätzliche Motivation hat ausgerechnet Ronaldos Dauerrivale Lionel Messi gesorgt. Der Argentinier ist in der Torjägerliste vor dem spanischen Klassiker an Ronaldo vorbeigezogen. Er trifft derzeit wie er will - und ist der bessere der beiden Giganten. Das sagte die brasilianische Fußball-Ikone Pelé vor dem direkten Duell der beiden Ausnahmekönner. "Es sind zwei große Spieler, aber in den letzten zehn Jahren war Messi der Bessere", sagte Messi der BBC.
Trotz des Höhenfluges ist der Respekt vor dem taumelnden Gegner groß. "Real ist immer gefährlich. Wir sagen nicht, dass sie außer Form sind. Dafür ist ihre individuelle Klasse zu beeindruckend", sagte Messi.
"Elfmeter-Töter" Marc-Andre ter Stegen wird nach seinem gehaltenen Strafstoß in der Champions League gegen Manchester City wieder auf der Reservebank Platz nehmen. Der deutsche Nationalspieler bleibt trotz seiner "Heldentat" in der Liga der Ersatzmann von Claudio Bravo. So hat es Barcelonas Trainer Luis Enrique festgelegt.
Quelle: ntv.de, tno/sid