Über Schalke zum CL-Triumph Reals Özil hat ein Wunschlos
18.03.2011, 06:00 UhrNach dem Einzug ins Viertelfinale der Champions League wurde Mesut Özil von Trainer Jose Mourinho geadelt. Jetzt träumt der Nationalmannschafts-Regisseur von einem Duell mit seinem Ex-Klub Schalke 04. Ab 12 Uhr wird im schweizerischen Nyon gelost.

Mittendrin statt nur dabei: Mesut Özil ist aus dem Spiel von Real Madrid nicht mehr wegzudenken.
(Foto: dpa)
Über Schalke 04 zum Titel - als Mesut Özil mit Real Madrid den Champions-League-Fluch vertrieben hatte, träumte er schon von einem emotionalen Duell mit seinem Ex-Klub. "Ich würde mich freuen, wenn wir auf Schalke mit dem legendären Raul treffen", sagte der in Gelsenkirchen geborene Nationalspieler vor der Viertelfinal-Auslosung (ab 12 Uhr live bei n-tv.de). Seine Zurückhaltung legte Özil ab und bekannte: "Wir denken auch an den Titel."
Ein Aufeinandertreffen mit Schalke wäre für den Regisseur der Nationalelf etwas ganz Besonderes. "Wenn ich Zeit habe, besuche ich Gelsenkirchen und meine Familie. Ich freue mich immer darauf", sagte der 22-Jährige. Er habe manchmal sogar Heimweh. "Aber ich fühle mich natürlich großartig bei Real", fügte Özil schnell noch hinzu.
"Riesenspiel von Özil"
Beim 3:0 im Achtelfinal-Rückspiel gegen den Angstgegner Olympique Lyon bewies Özil unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw erneut, wie wichtig er für die Königlichen ist - und wurde von Startrainer Jose Mourinho geadelt. "Özil wird in einigen Jahren einer der weltbesten Spieler sein", sagte Mourinho: "Ich bin sehr glücklich mit Özil - und auch mit Sami Khedira."
Auch die spanischen Medien stimmten Lobeshymnen auf Özil an. "Riesenspiel von Özil", schrieb die Sporttageszeitung "Marca". "AS" befand: "Özil hat wieder einmal sein großes Pass-Repertoire gezeigt. Er hat Reals Offensive Struktur verliehen." Özil war sowohl an der Vorbereitung des ersten Tores durch den Brasilianer Marcelo (37.) als auch am 3:0 durch Angel Di Maria (76.) beteiligt. Das 2:0 erzielte der ehemalige Lyon-Profi Karim Benzema (66.).
Der große Traum vom Titel
"Real vertreibt die bösen Geister", titelte "Marca": "Jetzt heißt es träumen." Madrid hatte die vorherigen sieben Vergleiche mit Lyon nicht gewonnen und war sechs Mal in Folge im Champions-League-Achtelfinale gescheitert. Doch Mourinho wollte aus dem ersten Viertelfinaleinzug seit 2004 keine große Sache machen. "Das ist eine Selbstverständlichkeit für einen Klub wie Real. Die Titel werden kommen. Wenn nicht in diesem, dann im nächsten Jahr", sagte der Portugiese, der im Vorjahr mit Inter Mailand und 2004 mit dem FC Porto die Champions League gewonnen hat.
Wer denn nun die nächste Hürde werden solle, darüber herrschte auf dem Weg zum erhofften zehnten Titel in Europas Königsklasse Uneinigkeit. Während sich Özil nur für Schalke aussprach, hofft Superstar Cristiano Ronaldo "auf Raul oder meinen Ex-Klub Manchester United". Real-Sportdirektor Jorge Valdano würde einem Duell mit dem früheren Madrilenen Raul lieber aus dem Weg gehen. "Mir würde es nicht gefallen, wenn Raul uns besuchen würde. Es wären zu viele Emotionen im Spiel", sagte Valdano.
Acht Teams im Lostopf
Welcher Viertelfinal-Gegner es für Real wird, entscheidet sich ab 12 Uhr bei der Auslosung im schweizerischen Nyon. Neben Madrid und Schalke im Lostopf dabei sind noch der FC Barcelona, Titelverteidiger und Bayern-Bezwinger Inter Mailand, Manchester United, der FC Chelsea, die Tottenham Hotspurs und Schachtjor Donezk. In dieser Gruppenphase gibt es keine gesetzten Teams mehr, damit können alle Mannschaften aufeinandertreffen. Auch das Duell der spanischen Erzrivalen aus Madrid und Barcelona ist möglich.
Neben den Viertelfinalpaarungen werden auch die möglichen Halbfinalduelle ermittelt. Die Viertelfinal-Hinspiele werden am 5./6. April, die Rückspiele am 12./13. April ausgetragen. Am 26. und 27. April sowie am 3. und 4. Mai entscheidet sich dann, welche beiden Teams am 28. Mai das Champions-League-Endspiel 2011 im Londoner Wembley-Stadion bestreiten. Vielleicht ja Real Madrid und der FC Schalke?
Quelle: ntv.de, cwo/sid