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Der K.o. kam kurz vor Schluss.
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In der Neuauflage des Champions-League-Endspiels 2010 hat der FC Bayern München das Achtelfinal-Rückspiel gegen Titelverteidiger Inter Mailand durch ein spätes Tor von Goran Pandev (88.) mit 2:3 (2:1) verloren und ist nach dem 1:0-Sieg in Mailand ausgeschieden.
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Damit steht fest, dass die Saison für den deutschen Rekordmeister titellos enden wird.
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Eine fahrlässige Chancenverwertung und erneute Probleme in der Abwehr brachten die Bayern von Noch-Coach Louis van Gaal in der Final-Neuauflage um den Lohn ihrer Mühen. Die Partie war ein Spiegelbild der Münchner Saison, die sich nur missraten nennen lässt.
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Den entscheidenden Fehler in der Defensive machte diesmal der Brasilianer Breno. Mit seinem dilettantischen Abwehrverhalten gegen Samuel Eto'o begünstigte er kurz vor Schluss den Siegtreffer für Inter.
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Durch den Blackout des Innenverteidigers schieden die Münchener trotz des 1:0-Hinspielsieges und einer 60-minütigen Fußball-Gala aus.
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Fassungslosigkeit angesichts des eigenen Leistungseinbruchs war anschließend das Wort, das die Bayern-Profis nach dem Abpfiff am besten beschrieb.
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"Wir machen immer wieder die selben Fehler. Es ist unglaublich. Wir mussten schon 4:1 führen. Es kann nicht sein, dass wir zu Hause wieder drei Tore kriegen", schimpfte Arjen Robben.
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"Unfassbar, dass wir gegen Inter ausscheiden", klagte der völlig frustrierte Bastian Schweinsteiger.
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Stürmer Mario Gomez, der vor der Partie noch öffentlich Richtung Titel geschielt hatte, übte nach dem unnötigen Aus deutliche Selbstkritik.
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"Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Der Stachel sitzt sehr tief, weil wir 65 grandiose Minuten gespielt haben. Am Ende waren wir uns vielleicht zu sicher. Da wollten wir nur noch verwalten. Wir haben zu passiv gespielt, jeder hat die Verantwortung weiter geschoben."
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Am Ende schob deshalb Goran Pandev den Ball für Inter zum 3:2-Siegtreffer ins Bayern-Tor.
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Der Mazedonier war auch am ersten Paukenschlag der Italiener beteiligt gewesen: der 1:0-Führung für Inter nach nur 179 Sekunden durch Stürmer Samuel Eto'o.
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Mit seinem Blitztor machte der Kameruner den Münchner 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel zunichte.
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Das Tor war aus Bayern-Sicht doppelt bitter, weil sich Eto'o beim Zuspiel von Pandev in Abseitsposition befunden hatte. Doch der portugiesische Schiedsrichter Pedro Proenca ließ weiterspielen …
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… und motivierte damit die Münchner zu einer Glanzleistung in der ersten Halbzeit.
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Drei Tage nach dem Sturmlauf gegen den zahnlosen Hamburger SV zündeten die Bayern nach dem frühen Rückstand auch gegen Inters Startruppe ein Offensivfeuerwerk und spielten den Gegner eine Halbzeit lang schwindlig.
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In der temporeichen Begegnung setzte wie so oft Arjen Robben die Glanzlichter. Der Niederländer entschied das Duell gegen seinen Landsmann Wesley Sneijder für sich und leistete zu beiden Münchner Toren die Vorarbeit.
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Auch Pendant Franck Ribéry wirbelte wie zu besten Zeiten, präsentierte sich aber im Abschluss wie zu schlechtesten Zeiten.
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Den beiden ständig rochierenden Flügelflitzern in nichts nach stand Gomez, der wie im Hinspiel seine Qualitäten als Vollstrecker nachwies.
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Mit seinem achten Treffer in der Königsklasse schloss der Nationalstürmer zu den in dieser Wertung führenden Lionel Messi vom FC Barcelona und Eto'o auf. Kleines Manko: Messi und Eto'o sind noch dabei.
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Allerdings hatte Gomez wie schon bei seinem Tor im Hinspiel das Glück, dass Inter-Keeper Julio Cesar entscheidend patzte. Der Münchner Ausgleich zum 1:1 war eine Art Gastgeschenk des brasilianischen Schlussmanns, wenngleich Gomez' Abschluss wahrhaft kunstvoll war.
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Nachdem Cesar wie schon im Hinspiel vor drei Wochen in San Siro einen wuchtigen Robben-Schuss nicht festhalten konnte, war Gomez wieder zur Stelle.
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Mit dem Rücken zum Tor stehend ...
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... beförderte er den Ball im Nachsetzen artistisch ...
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... zum 1:1 in die Maschen.
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Sein achter Treffer im Wettbewerb ließ den Angreifer förmlich aufblühen.
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Mit einer Parade verhinderte Julio Cesar einen weiteren Gomez-Treffer aus spitzem Winkel (26.) und betrieb damit teilweise Wiedergutmachung für seinen Fauxpas.
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Von der Inter-Abwehr nicht zu stoppen war Robben. Auch zum Führungstor leistete er die Vorarbeit, wiederum erneut mit etwas Glück.
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Thiago Motta fälschte den eigentlich Gomez zugedachten Pass des Niederländers zu Müller ab, ...
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... der den Ball über den Inter-Keeper hinweg zum 2:1 hob.
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Eine mögliche frühzeitige Entscheidung vergab wenig später Ribéry, der Ranocchia mit einem Kabinettstückchen verlud, dann aber frei vor Julio Cesar Nerven zeigte (35.).
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Fünf Minuten vor der Pause verhinderte der Pfosten das 3:1, als Ranocchia bei seiner Rettungsaktion auf der Linie Müller gegen den Fuß schoss.
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Dann zielte Robben ans Außennetz.
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Die mangelhafte Chancenverwertung war das einzige Manko in der stärksten Phase der Münchner. Ein 4:1 zur Halbzeit wäre durchaus möglich gewesen.
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Dass es nur 2:1 stand, rächte sich, obwohl Inter noch zwei Tore brauchte und die Bayern das erste Ausrufezeichen im zweiten Durchgang setzten.
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In einer immer mehr an Klasse verlierenden Partie setzte sich Ribery in der 61. Minute auf der linken Seite durch und flankte präzise auf Gomez, ...
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... dessen Volleyschuss Julio Cesar jedoch mit einer Prachtparade noch aus der Ecke holte.
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War das frühe Inter-Tor im ersten Durchgang der Weckruf für die Bayern gewesen, mobilisierte die Gomez-Großchance diesmal die Italiener. Denn praktisch im Gegenzug folgte die kalte Dusche für die Hausherren.
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Inters Mittelfeldchef Wesley Sneijder fasste sich aus 20 Metern ein Herz und überwand Thomas Kraft mit seinem Aufsetzer.
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Als kurz darauf Robben leicht angeschlagen für Hamit Altintop vom Feld musste, ...
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... übernahm Inter (im Bild Coach Leonardo) vollends die Initiative.
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Auf Goran Pandevs spätes Tor ...
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... fanden die Bayern keine Antwort mehr ...
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... und scheiterten deshalb gegen ein Inter Mailand, das sie lange Zeit beherrscht und phasenweise vorgeführt hatten.
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Es war eine Niederlage, die die Münchner niemals hätten kassieren dürfen.
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Sie ist das Abziehbild einer titellosen Saison, die für den FC Bayern inakzeptabel ist.
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Weil das so ist, muss Trainer Louis van Gaal am Saisonende bekanntlich gehen.
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Inter Mailand, das ihm schon im CL-Endspiel 2010 das Triple und damit den ultimativen Triumph verwehrt hatte, hat seinen Abschiedsweg nur verkürzt.
Inter zertrümmert den CL-Traum FC Bayern scheitert an sich selbst
Gut 60 Minuten lang spielt der FC Bayern im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Inter Mailand groß auf und sich Chance um Chance heraus, die Führung ist hochverdient. Dann gerät plötzlich das Münchner Spiel ins Wanken und schließlich die Bayern-Welt aus den Fugen. Der erneute Champions-League-K.o. gegen Inter ist der nächste Tiefpunkt in einer missratenen Saison. Und er ist absolut unnötig.
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